Rückenwelt 

Familie

Toben hält Kinderrücken gesund!

Es ist eine vier minus in der Kategorie „Körperliche Aktivität”! Zu dieser Note kommt das internationale Bewegungszeugnis für deutsche Kinder und Jugendliche. Und das bleibt nicht ohne gesundheitliche Folgen. Umso wichtiger ist es, die Kleinsten zu mehr Aktivität zu motivieren – und das ganz spielerisch und alltagsgerecht.

„Mama, Papa, mein Rücken tut weh!” Fällt dieser Satz zu Hause, verordnen Eltern meist instinktiv Ruhe. In manchen Fällen mag das sinnvoll sein, aber meistens würde unseren Kindern genau das Gegenteil gut tun: durch Spiel und Sport aktiv werden. Sind Kinder ausreichend aktiv, stärkt das ganzheitlich: Muskulatur, Knochen und das Immunsystem. Bewegung fördert zudem die Bildung von Nervenzellen im Gehirn – und das wirkt sich positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit aus. Demgegenüber leiden „unbewegte” Kinder häufiger unter Übergewicht und Haltungsschäden. Bereits bei den Kleinsten kann es deswegen zu Rückenproblemen kommen: Nach Kopf- und Bauchweh beklagen sich Kinder am häufigsten über Rückenschmerzen. Um dem entgegenzuwirken, spielen – neben unzureichender Bewegung – aber auch andere Faktoren eine Rolle. Dazu gehört etwa die rückenfreundliche Gestaltung des Kinderalltags: Eltern, die bereits bei den Kleinsten auf ergonomische Babymatratze, Schuhe oder Schulranzen achten, helfen frühzeitig, die physiologischen Erfordernisse von Kindern zu unterstützen. Und legen damit einen wichtigen Grundstein für ein rückengesundes Leben.

Kindliche Welt verändert sich
Spielen Aktivitäten im Alltag eine wichtige Rolle? Stimmt es, dass Kinder immer träger werden? Schließlich ist ihnen doch ein natürlicher Bewegungsdrang in die Wiege gelegt, oder? Die Babywippe in Schwingung zu versetzen und die Welt zu erkrabbeln, ist für die Kleinsten selbstverständlich. Die Basis für ein „bewegtes” Leben wird bereits im Kindergartenalter gelegt.

Aktives Spielen statt Online-Gaming
Fakt ist auch: Unsere Welt wird zunehmend digitaler – und die Kinder gehen diesen Weg mit. Doch die Vorzüge der globalen Vernetzung und des schnellen Wissenstransfers haben eine Kehrseite. Bereits im Kindesalter steigt die Nutzung digitaler Medien – und das bringt Risiken mit sich. „Die häufige Nutzung der Bildschirmgeräte stellt ein großes Gefährdungspotenzial für gesunde Entwicklungsprozesse als Ganzes dar. Je mehr Zeit Kinder und Jugendliche vorm Bildschirm verbringen, desto weniger Zeit bleibt für entwicklungsfördernde Bewegungsreize”, warnt der Sportwissenschaftler Dr. Dieter Breithecker. Das notwendige Tagesmaß an Aktivität schmilzt dahin. Diesbezüglich macht die Weltgesundheitsorganisation sogar klare Vorgaben: Ein Kind sollte sich mindestens eine Stunde am Tag bewegen – ganz gleich, ob es Sport, Toben oder ausgelassenes Spielen ist. Dieses Soll erfüllen weltweit allerdings nur etwa 20 Prozent von ihnen.

„Bewegung ist der Motor kindlicher Entwicklung und die unentbehrliche Voraussetzung für ihre körperlich-geistige Entwicklung."

Dr. Dieter Breithecker
Sport- und Bewegungswissenschaftler, Experte für Verhältnis-/­Verhaltensprävention, Gesunderhaltung, ­Ergonomie und Raum

Fördern beginnt mit Vorleben
Wenn es um Verhaltensmuster geht, gilt der Spruch: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Kinder übernehmen vieles aus ihrem familiären Umfeld. Darin liegt eine Chance: Eltern können ihren Kindern vorleben, was es heißt, ein gesundes, bewegtes Leben zu führen. Das fängt bei Kleinigkeiten an: die Treppe anstelle des Fahrstuhls nutzen, so viele Wege wie möglich zu Fuß zurücklegen oder einfach gemeinsam draußen unterwegs sein. All das sind wichtige Bausteine für ein aktives Leben, die jedes Kind verinnerlichen sollte. Ihnen frühzeitig ein sportliches Hobby zu ermöglichen, ist ebenfalls förderlich. Dabei gilt: Ausprobieren, was Spaß macht! Dafür gibt es in jedem Verein in der Regel Schnupperstunden. Es gibt jedoch noch etwas, das wichtiger ist als Sport, sagt Dr. Breithecker: „Dazu gehören die motorischen Grundtätigkeiten wie springen, klettern, balancieren, rennen bzw. toben im Allgemeinen.” Und das verbindet der Sportwissenschaftler mit einem Appell an Eltern: 

„Es ist wichtig, dass wir den Kindern dafür Freiräume geben.” Das ist übrigens nicht nur für die körperliche Entwicklung relevant – sondern auch für die geistigen und sozial-emotionalen Handlungskompetenzen, die über vielseitige Spiel- und Bewegungsaktivitäten aufgebaut werden.

Das tut dem Kinderrücken gut!

∗  Sportliche Aktivitäten (z. B. im Verein) anbieten und fördern
∗  Freiräume fürs Toben und Entdecken schaffen
∗  Wege möglichst zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen
∗  Auf häufiges und langes Sitzen verzichten, auf häufigere Positionswechsel achten
∗  Medienkonsum reflektieren und einschränken, möglichst viel Zeit im Freien verbringen
∗  Auf die Verwendung rückenfreundlicher Produkte achten

Lebensräume aktiv gestalten: Schulalltag
Getreu dem Motto „jede Bewegung zählt” sollten Eltern bei ihren Kindern darauf achten, dass sie so wenig wie möglich sitzen. Denn Sitzen gilt als „Entwicklungsbremse” und stellt ein Problem dar, das sich mit der Einschulung deutlich verschärft. „Überbelastungen wie stundenlanges Sitzen sind dringend zu vermeiden.

Wenn Kinder sitzen, dann bitte auf Sitzobjekten, die eine mehrdimensionale Beweglichkeit als Funktion aufweisen. Denn der intrinsische Bewegungsdrang kann sich dann auch im Sitzen entfalten”, empfiehlt Dr. Breithecker. Zudem ist es wichtig, auch anderweitige Anreize zu schaffen. In der Schule können das mobile Stehpulte oder Stehinseln sein. Manchmal hilft es Kindern schon, sich kurz auf den Boden zu setzen und so ihre Körperhaltung zu verändern. Denn Kinder brauchen Bewegung. Entsprechend wichtig ist es, dass wir ihren natürlichen Drang dazu unterstützen, wann immer es möglich ist. „Bewegung ist der Motor kindlicher Entwicklung und die unentbehrliche Voraussetzung für ihre körperlich-geistige Entwicklung”, fasst Dr. Breithecker zusammen. Es ist also ein gutes Zeichen, wenn Kinder abends müde vom Toben und Spielen ins Bett plumpsen – dann hat ihr Rücken auch eine Erholungspause verdient.

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