Therapie und Hilfsmittel

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Zwei Bilder: Zwei Frauen bei der Physiotherapie mit Hantel, eine Frau mit alter Dame bei der Ergotherapie mit Stift in der Hand
Unterschied zwischen Ergotherapie und Physiotherapie

Sicher kennst du die Begriffe Ergotherapie und Physiotherapie. Aber weißt du genau, wo die Unterschiede liegen? Physiotherapeuten und Ergotherapeuten haben unterschiedliche Ziele, Schwerpunkte und Methoden, trotzdem wird ihre Arbeit oft verwechselt. Damit du den Unterschied in Zukunft kennst (und die passende Therapieform für dein Anliegen finden kannst), solltest du unbedingt weiterlesen. Hier findest du alle wichtigen Infos im Überblick.

Ergotherapie: Was macht ein Ergotherapeut?

In der Ergotherapie geht es darum, Menschen ihren Alltag zu erleichtern und ihre Selbstständigkeit zu fördern. Sie sollen in die Lage versetzt werden, alltägliche Handlungen (wieder) besser durchführen zu können.

Bild zeigt zwei Personen bei der Ergotherapie

Ergotherapie braucht man zum Beispiel bei diesen Einsatzgebieten:

  • neurologische Krankheiten, zum Beispiel Schlaganfälle, Hirnblutungen oder Multiple Sklerose
  • orthopädische und rheumatische Erkrankungen
  • Einschränkungen nach Operationen
  • psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Suchterkrankungen
  • Entwicklungsverzögerungen bei Kindern
  • Koordinations- und Wahrnehmungsprobleme

Kurz gesagt: Eine ergotherapeutische Behandlung kommt immer dann in Betracht, wenn die Selbstständigkeit im Alltag eingeschränkt ist. Die Ursachen können körperlich oder psychisch sein.

Je nach Situation sind die Ziele unterschiedlich. Der Ergotherapeut unterstützt mit einem individuell abgestimmten Konzept dabei, die Motorik zu verbessern, Tagesstruktur und Konzentration zu fördern oder Alltagskompetenzen zurückzugewinnen. Auch wenn der Rücken im Alltag stark belastet wird, kann Ergotherapie dabei helfen, Bewegungsabläufe rückenschonender zu gestalten und so die Selbstständigkeit zu sichern.

Physiotherapie: Was macht ein Physiotherapeut?

In der Physiotherapie liegt der Schwerpunkt auf der körperlichen Beweglichkeit der Patienten. Es geht um Kräftigung, Rehabilitation und darum, Schmerzen zu lindern.

Bild zeigt eine Frau bei der Physiotherapie mit einem Theraband.

Typische Einsatzbereiche der Physiotherapie sind:

  • Rehabilitation nach Operationen oder Verletzungen
  • Behandlung von Rückenschmerzen oder Gelenkproblemen
  • Atemtherapie und Kreislauftraining
  • Prävention durch Übungen und Trainingspläne
  • Mobilitätsverbesserung bei neurologischen Erkrankungen
  • Sturzprophylaxe im Alter

Die Physiotherapie konzentriert sich darauf, die Beweglichkeit und Kraft ihrer Patienten zu verbessern. Gerade auch bei Rückenbeschwerden spielt die Physiotherapie eine wichtige Rolle, da gezielte Übungen helfen können, die Beweglichkeit zu erhalten und den Alltag aktiver zu gestalten.

Ergotherapie – Physiotherapie: die Methoden

Physiotherapeuten und Ergotherapeuten unterscheiden sich nicht nur in ihren Zielen, sondern auch in den Methoden:

In der Ergotherapie nutzt man zum Beispiel Alltagstraining (Üben von Tätigkeiten wie Anziehen, Kochen oder Schreiben), Feinmotorik-Übungen, Konzentrations- und Gedächtnistraining oder Sinnes- und Wahrnehmungsübungen. Außerdem gehören kreative und handwerkliche Tätigkeiten zur Ergotherapie. Sie dienen dazu, die Motorik der Patienten zu verbessern und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Und schließlich bietet Ergotherapie noch die Hilfsmittelberatung, also die Anpassung und das Training mit speziellen Werkzeugen oder Alltagshilfen.

Das Bild zeigt eine Frau und einen Mann bei einer Ergotherapie-Übung.

In der Physiotherapie nimmt die manuelle Therapie einen wichtigen Stellenwert ein: Mit Massagen, Druck- und Zugtechniken oder ähnlichen Handgriffen werden Muskeln, Bindegewebe und Gelenke gelockert und mobilisiert. Außerdem ist Krankengymnastik ein wichtiger Teil der Physiotherapie. Die Patienten lernen gezielte Übungen, die sie dann zu Hause eigenständig durchführen sollen. Weitere Methoden in der Physiotherapie sind Wärme- und Kälteanwendungen, Atemtherapie zur Unterstützung bei Lungenerkrankungen, Elektro- und Ultraschalltherapie sowie Bewegungstraining.

Das Bild zeigt zwei Männer bei einer Übung auf einer Matte.

Physiotherapie und Ergotherapie ergänzen sich

Ergotherapie oder Physiotherapie? Bei vielen Erkrankungen gilt kein ausschließendes Entweder-Oder. Stattdessen arbeiten beide Disziplinen Hand in Hand. Zum Beispiel hilft bei einer rheumatischen Erkrankung die Physiotherapie dabei, die Gelenke beweglich zu halten und Schmerzen zu lindern. Die Ergotherapie passt Hilfsmittel an und trainiert energiesparende Alltagstätigkeiten.

Ein weiteres Beispiel: Nach Operationen kann man mit der Physiotherapie Mobilität und Kraft zurückgewinnen, während die Ergotherapie hilft, die Selbstständigkeit zu sichern.

Ergotherapie und Physiotherapie haben also ihre eigenen Schwerpunkte, ergänzen sich aber auch perfekt.

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