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Was schlecht an einer Schonhaltung ist und was du dagegen tun kannst erfährst du hier.

Schonhaltung – hört man nur dieses Wort, könnte man damit etwas Positives verbinden: Der Körper schont sich, versucht sich zu schützen und tankt Kraft. Klingt zunächst gut, ist aber eigentlich das genaue Gegenteil. Langfristig kann eine Schonhaltung nämlich mehr Probleme verursachen, als sie löst. In diesem Artikel erfährst du, warum das so ist, welche Folgen eine Schonhaltung haben kann und wie du sie loswirst.

Was versteht man unter einer Schonhaltung?

Eine Schonhaltung ist eine Veränderung der Körperhaltung, um Beschwerden und Belastungen zu vermeiden. Diese Veränderung kann bewusst oder unbewusst geschehen. 

Zwei Beispiele für Schonhaltungen:

  1. Wenn ein Bein verletzt ist, entlasten wir es, indem wir uns vermehrt auf das andere stützen.

  2. Bei starken Rückenschmerzen krümmen wir uns nach vorne, um die betroffene Stelle zu entlasten.

Für kurze Zeit kann das sinnvoll sein: Das verletzte Bein oder der schmerzende Rücken bekommt so die Ruhe, um zu regenerieren. Aber Schonhaltungen können unerwünschte Nebenwirkungen haben, die unter Umständen zu schweren Folgen führen können.

Warum kann eine Schonhaltung problematisch sein?

  • Schonhaltungen bringen den Körper aus seinem gesunden Gleichgewicht. Dadurch werden bestimmte Muskeln überbeansprucht, während andere zu wenig arbeiten. Das kann zu Verspannungen im Rücken oder in Nacken, Schulter und anderen Körperstellen führen. Auch Muskelverkürzungen und -verklebungen sind möglich. Auf Dauer kann die Fehlbelastung sogar zu chronischen Schmerzen führen.

  • Ein weiteres Problem: Wenn du über längere Zeit eine Schonhaltung einnimmst, gewöhnt sich der Körper an diese Position. Dadurch nutzt du Muskeln und Gelenke nicht mehr in ihrem vollen Bewegungsumfang und das schränkt auf Dauer die Beweglichkeit ein.

  • Unter Umständen kann die Schonhaltung, die eigentlich die Beschwerden verringern soll, die Regeneration sogar behindern. Eine ungesunde Körperhaltung kann nämlich zu einer schlechteren Durchblutung führen. Außerdem wird der Körper in der Schonhaltung nicht ausreichend bewegt.

  • Bleibst du über lange Zeit in der Schonhaltung, können chronische Beschwerden entstehen. Schmerzen, die ursprünglich nur an bestimmten Stellen aufgetreten sind, weiten sich dann unter Umständen auf andere Körperbereiche aus.

  • Psychische Faktoren kommen noch dazu: Es kann passieren, dass du unbewusst Angst bekommst, die Schonhaltung wieder zu verlassen, weil der Körper mit Schmerzen rechnet. Dann kann sich aus einer vorübergehenden Schonhaltung eine dauerhafte Fehlhaltung entwickeln.

 

Schonhaltung loswerden: So gehst du mit körperlichen Beschwerden richtig rum

Statt mit einer Schonhaltung Rücken, Nacken oder Gelenke zu belasten, kannst du diese Maßnahmen versuchen:

Aktiv bleiben statt schonen

Früher hat man bei Rückenschmerzen und anderen Beschwerden Ruhe und Schonung verordnet. Heute weiß man: Es ist für die Regeneration ganz entscheidend, in Bewegung zu bleiben.

Beachte dabei allerdings die Grenzen deines Körpers! Bei den Bewegungen solltest du keine oder höchstens geringe Schmerzen verspüren.

Gezielte Physiotherapie gegen Schonhaltung

Bei akuten Schmerzen oder anhaltenden Schonhaltungen ist Physiotherapie die richtige Maßnahme. Professionelle Physiotherapeuten helfen dir, die richtige Haltung wiederherzustellen.

Du lernst Übungen, mit denen du Verspannungen lösen und gezielt die Muskulatur an den richtigen Stellen stärken kannst. Außerdem wenden Physiotherapeuten Massagen oder Wärmebehandlungen an, um die Muskeln zu lockern und den Regenerationsprozess zu unterstützen.

Gegen die Ursache vorgehen

Eine Schonhaltung kann zwar die Symptome verbessern, aber sie löst die Ursachen deiner Probleme nicht. Mach dir klar: Schmerzen signalisieren immer, dass etwas nicht in Ordnung ist. Finde (mit ärztlicher und/oder physiotherapeutischer Unterstützung) die Ursachen heraus und arbeite daran, sie zu beseitigen!

Den Rücken stärken

Schmerzen im unteren Rücken oder im Nacken sind häufige Ursachen für Schonhaltungen. Meist stecken Bewegungsmangel und Fehlhaltungen hinter diesen Problemen. Gezieltes Rückentraining hilft dir, die Muskeln zu stärken und die Wirbelsäule besser zu schützen. Online-Programme für einen starken Rücken sind eine gute und alltagstaugliche Möglichkeit, um deine Beweglichkeit zu verbessern und Schonhaltungen loszuwerden. Das Beste dabei: Bei Rückenschmerzen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen häufig einen Großteil oder sogar die kompletten Kosten.

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