Werkzeugkoffer
So wird der Werkzeugkoffer zum Freund des Rückens
Arbeiten sie auch wie rund 5,5 Millionen Menschen in Deutschland in einem Handwerksbetrieb? Vielleicht als Monteure oder Elektriker? Dann gehört der Werkzeugkoffer bestimmt zu einem ihrer wichtigsten Arbeitsutensilien. Doch dieses wichtige Hilfsmittel ist viel zu häufig unhandlich, schwer und lässt sich nicht besonders komfortabel an den Arbeitsplatz bringen. Am Ende des Tages schmerzen Rücken und Gelenke vom Schleppen des unhandlichen Begleiters. Doch für jedes Problem gibt es bekanntlich eine Lösung, die die Belastung für den Rücken deutlich reduzieren kann.
Warum ein ergonomisch durchdachter Werkzeugkoffer sinnvoll ist
Der wohl wichtigste Tipp um Rückenschmerzen vorzubeugen, ist ein Plus an Bewegung. Diese führt zu ausreichend starken Muskeln und gut durchwalkten Bandscheiben. Das allerdings nur, wenn das Plus an Bewegung auch ergonomisch ist. Wer als Monteur arbeitet, weiß, dass das oft nicht möglich ist. Denn der Einsatzort kann schon mal schwer zugänglich sein und die Arbeitshaltung gleicht auch nicht immer der Idealvorstellung. Dann sollte doch zumindest der Weg von der Firma zur Arbeitsstätte so angenehm wie möglich gestaltet werden können. Mit ergonomisch gut durchdachten Werkzeugkoffern lassen sich die Belastungen für Rücken und Gelenke deutlich reduzieren.
Doch wie muss ein Werkzeugkoffer dann aussehen? Ganz einfach: Es ist schon eine große Erleichterung, den Koffer beim Transport wie einen Trolley hinter sich herziehen oder schieben zu können. Der dafür nötige Teleskopgriff sollte großen und kleinen Personen ein komfortables Ziehen ermöglichen. Zudem sorgen große Räder für eine komfortable und leichtgängige Fortbewegung. Große leichtläufige Räder sind gerade bei kleinen Hindernissen oder Treppen sehr vorteilhaft, um schweres Tragen und einer damit unweigerlich einhergehende Schieflage des Körpers vorzubeugen.
Wenn es ohne Tragen nicht geht, sollten die Griffe ergonomisch gestaltet und so platziert sein, dass körpernahes Tragen sowohl rechts als auch links möglich ist. Wer etwas mehr tragen muss, hat so die Möglichkeit die Greifposition immer mal wieder zu wechseln. So kommt es dann auch nicht zu einer für Rücken und Bandscheiben ungünstigen muskulären Dysbalance.
Ausklappbare Beine am Koffer findet man selten. Sie haben jedoch einen großen Vorteil. So lassen sich die für die Arbeit benötigten Werkzeuge durch die erhöhte Entnahmeposition rückenfreundlicher greifen. Und bei Deckenarbeiten ist es möglich, den Koffer für hochgelegene Arbeiten als Leiterersatz zu nutzen. So kann man das für den Rücken sehr ungünstige Überstrecken vermeiden oder verringern. Ein stabiler und rutschfester Tritt sorgt für die nötige Sicherheit beim Aufsteigen. Für tieferliegende Arbeiten und in der Pause kann er als Sitzgelegenheit dienen. Bis zu 150 Kilogramm sollte der Koffer als Gewicht tragen können.
Was macht einen Werkzeugkoffer noch rückenfreundlicher?
Nicht nur das Exterieur, auch das Interieur sollte wohl durchdacht sein. Äußerst hilfreich ist beispielsweise eine so genannte ergonomische Schwerpunktlage beim Befüllen des Koffers mit allen nötigen Werkzeugen. Diese ist dann gewährleistet, wenn der Schwerpunkt sich möglichst nah über der Radachse befindet. Möglich macht das eine intelligente Fachaufteilung. Denn wenn der Bodenraum als Staufach für großes und schweres Gerät dient, bleibt der Schwerpunkt unten. In den oberen Fächern kommen dann die kleinen und leichten Werkzeuge unter.
Aus Sicherheitsgründen ist es unbedingt empfehlenswert, wenn sich der Kofferdeckel selbständig offen hält. Spezielle Dämpfer sorgen dafür, dass er nicht zufällt und eine Verletzung der Finger ausgeschlossen wird. Zu guter Letzt sollten Schraubendreher, Zangen und Co. so angeordnet sein, dass man sie schnell und sicher greifen kann.
Übrigens: Weitere Infos zu rückenfreundlichen Werkzeugen finden Sie auf unserer Übersichtsseite „Handwerk“.
Checkliste für rückengerechte Werkzeugkoffer
- Das wichtigste an einem Werkzeugkoffer ist, dass er sich komfortabel transportieren lässt. Das heißt er muss sich gut tragen und ebenso gut ziehen und schieben lassen. Begünstigt wird das durch einen Griff mit angenehmer Haptik der gut in die Hand passt sowie einem Teleskopgriff, der sich an die Körpergröße anpassen lässt.
- Rollen sind für einen Koffer unerlässlich, da die körperliche Belastung so deutlich reduziert wird. Achten Sie auf gute Rolleigenschaften, die u. a. durch hochwertige Lager gewährleistet werden. Größere Räder bieten klare Vorteile, da unebene Flächen, Rillen, Löcher und vor allem Treppen besser bewältigt werden können. Beim Rollenprofil ist darauf zu achten, dass sie keinen Abrieb erzeugen und Anhaftungen von Schmutz möglichst vermieden werden.
- Muss der Koffer doch einmal getragen werden, beachten Sie, dass die Griffe so platziert sind, dass ein ausbalanciertes, körpernahes Tragen möglich ist, sich der Koffer mit der linken wie der rechten Hand gleich gut tragen lässt und die Haltegriffe in Größe und Form angenehm zur Handgröße passen.
- Auf Baustellen kann es erforderlich sein, dass man in erhöhten oder tiefer gelegenen Bereichen arbeiten muss. Mit ausklappbaren Beinen dient der Koffer einerseits als Sitz und anderseits als stabiler und rutschsicherer Tritt für hochgelegene Arbeiten. Zusätzlich sorgt die erhöhte Position für eine komfortablere Entnahme von Werkzeugen. Ausklappbare Füße sind hierfür eine große Unterstützung, sodass man auf die zusätzliche Leiter verzichten kann.
- Bei den inneren Werten zählen herausnehmbare Werkzeugtaschen genauso wie ein gesicherter Kofferdeckel, der nicht von allein zuklappen kann.
- Nicht unbedingt erforderlich, aber dennoch sehr praktisch ist es, wenn der Koffer über einen Diebstahlschutz verfügt oder personalisiert werden kann.
Mindestanforderungen
- Komfortables Tragen, Ziehen, Schieben
- Gute Rolleigenschaften
- Komfortable Haltegriffe
- Ergonomische Schwerpunktlage
- Hohe Belastbarkeit
- Komfortable Nutzung
- Geringes Gewicht
Außerdem sinnvoll
- Diebstahlschutz
- Variabler Transport
- Personalisierung
- Arbeitsplatzbeleuchtung
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