Nach einer erholsamen Nacht mit genügend Schlaf sollten wir eigentlich entspannt und schmerzfrei aufwachen. Leider entspricht das jedoch bei vielen Menschen nicht der Realität. Nackenverspannungen, Schulterschmerzen und Kopfschmerzen nach dem Schlafen sind ein deutliches Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Die Ursachen können unterschiedlich sein. Es lohnt sich jedoch in jedem Fall, dein Kissen und deine Matratze genauer unter die Lupe zu nehmen. Hier findest du viele Tipps gegen Nackenverspannungen nach dem Schlafen.
Nackenverspannung nach dem Schlafen? Warnung vor falschen Kissen!
Traurig, aber wahr: Viele handelsübliche Kopfkissen entsprechen nicht den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Inzwischen ist längst klar, dass ein einziger Kissentyp nicht für alle Menschen passend ist. Schließlich unterscheiden sich die Kopf- und Nackenform, die Schulterbreite und die persönlichen Schlafgewohnheiten von Mensch zu Mensch ganz beträchtlich. Zusätzlich muss das Kissen gut mit dem verwendeten Bettsystem zusammenspielen, um den Nacken gut zu stützen. Wenn das Kissen nicht zur Matratze und zum Schläfer passt, kann es leicht zu Nackenverspannungen kommen.
Anforderungen an ein gutes Nackenstützkissen
Ein Kissen sollte spätestens alle vier Jahre ausgetauscht werden, weil es dann an Form verliert und in vielen Fällen nicht mehr hygienisch genug ist. Wenn du häufig Nackenverspannungen nach dem Schlafen hast, ist es wahrscheinlich Zeit für ein neues Kissen. Achte dabei auf diese Faktoren:
- Ein gutes Nackenstützkissen sollte etwa 40 x 80 cm groß sein. Nur der Kopf und der Nacken sollen auf dem Kissen liegen. Die Schultern bleiben vor dem Kissen, sonst sind Verspannungen vorprogrammiert.
- Das Kissen sollte in verschiedenen Kissenhöhen angeboten werden oder idealerweise an den Benutzer anpassbar sein, zum Beispiel durch entnehmbare Teilfüllungen.
- Lass dich im Fachgeschäft beraten oder bitte eine vertraute Person, deine Liegeposition auf dem Kissen zu begutachten! Der Kopf darf in Seitenlage weder angehoben werden noch nach unten absinken, er soll eine gerade Linie mit der Wirbelsäule bilden. Auch in Rückenlage sollte der Nacken eine neutrale Position einnehmen, das Kissen darf also weder zu hoch noch zu flach sein.
- Aus hygienischen Gründen sollte das Kissen unbedingt leicht zu reinigen sein, idealerweise in der Waschmaschine.
- Außerdem sind natürlich die persönlichen Empfindungen wichtig. Ein Kissen muss sich angenehm anfühlen, um guten Schlaf zu ermöglichen. Probiere deshalb unterschiedliche Modelle aus, um ein passendes für dich zu finden!
Du möchtest noch mehr über das Thema erfahren? Hier findest du Kriterien und eine Checkliste für gute Nackenstützkissen!
Noch mehr Tipps gegen Nackenverspannungen nach dem Schlafen
Neben einem neuen Kissen können dir auch diese Tipps helfen, morgens mit entspanntem Nacken aufzuwachen:
- Achte tagsüber auf eine aufrechtegute Haltung und rückenschonendes Verhalten, besonders wenn du viel am Schreibtisch arbeitest! Wenn die Muskeln tagsüber entspannter sind, verspannen sie auch nachts nicht so leicht.
- Stressabbau durch Meditation, Yoga oder Atemübungen kann helfen, allgemeine Muskelverspannungen zu reduzieren.
- Presst Knirschst du nachts möglicherweise mit den Zähnen? Auch das kann eine Ursache für Nackenverspannungen sein. Eine Aufbissschiene vom Zahnarzt kann helfen.
- Dehydrierung kann zu Muskelverspannungen führen. Trinke deshalb ausreichend Wasser!
- Hast du genügend Platz im Bett? Wenn dein Bett zu schmal ist oder du sehr eng an deinem Partner schläfst, bewegst du dich nachts möglicherweise zu wenig. Ein breiteres Bett kann die Probleme deutlich verbessern.
So wirst du akute Nackenverspannungen los
Als erste Hilfe gegen Nackenverspannungen helfen sanfte Dehnübungen.
Neige vorsichtig den Nacken zur Seite, bis ein leichtes Ziehen zu spüren ist, und halte diese Position für 15 bis 30 Sekunden! Wiederhole die Übung auf beiden Seiten mehrfach!. Beuge dann den Kopf nach vorne und bringe das Kinn zur Brust! Halte auch diese Position für 15 bis 30 Sekunden, bevor du sie löst.! Achte dabei gut auf deinen Körper und gehe sanft mit den verspannten Muskeln um!
Auch eine vorsichtige Selbstmassage kann helfen, verspannte Muskeln zu lockern. Wärmeanwendungen sind ebenfalls hilfreich. Eine warme Dusche, ein Heizkissen oder ein Wärmepflaster können die Verspannungen lösen.