Nackenschmerzen und Verspannungen der Nackenmuskulatur sind in unserer modernen Gesellschaft weit verbreitet. Oft sind die Nackenschmerzen zu Beginn weniger stark, viele Menschen haben sich bereits daran gewöhnt und sich im Alltag damit arrangiert. Mit Übungen, Wärmeanwendungen, Massagen und Osteopathie lassen sich die Beschwerden oft über längere Zeit in einem erträglichen Zustand halten. Doch im Gegensatz zu unteren Rückenschmerzen greifen viele dieser Behandlungen, Übungen und Selbstbehandlungen bei Nackenschmerzen nicht nachhaltig, wirken nur begrenzt und führen nicht zu einem vollständigen Rückgang der Verspannungen und Beschwerden.
Die Ursachen hierfür finden sich in dem komplexen Zusammenspiel von Halswirbelsäule und Nackenmuskulatur mit unserem Nervensystem und unseren Sinnesorganen. Der obere Nacken ist direkt mit den Steuerungssystemen in unserem Gehirn verbunden und dadurch mit Auge, Ohr, Kiefer- und Kaumuskulatur sowie vor allem unserem vegetativen Nervensystem und emotionalen System vernetzt. Wenn wir dies in der Untersuchung und Therapie berücksichtigen, lassen sich auch die vielfältigen begleitenden Symptome – wie Kopfschmerzen, Tinnitus, craniomandibuläre Dysfunktion, Sehstörungen und sogar emotionale Dysbalancen – besser verstehen und behandeln.
Der Vortrag gibt eine Übersicht über das komplexe Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren und weist Wege zur weiteren Differenzierung und Behandlung.