Rückenwelt

Zuhause 5 Eigentlich ist das Wochenende zum Relaxen gedacht: Entspannt ein gutes Buch im Sessel lesen oder auf dem Sofa die aktuelle Staffel von „The Crown“ komplett netflixen. Aber während immer mehr Büros mit rückengerechten Möbeln ausgestattet sind, sieht es in vielen deutschen Haushalten noch anders aus: Viele Betten, Stühle und Sofas sind zwar bequem, aber in die Jahre gekommen oder nicht wirklich ergonomisch. Auch zuhause lässt sich Vieles rückengerechter gestalten, wie der Alltag von Nicole und Stefan beweist – ein fiktives Paar, das stellvertretend für viele Deutsche steht. Denn: Laut Robert Koch-Institut klagen rund 60 Prozent der Bundesbürger, dass sie in den vergangenen 12 Monaten unter Rückenschmerzen gelitten haben oder immer noch leiden. Ein Tag im Leben von Nicole und Stefan Der Samstagmorgen beginnt für Nicole wieder mit Rückenschmerzen. Der stechende Schmerz im unteren Rücken macht den Weg aus dem Bett ins Bad beschwerlich. „Wir verbringen ein Drittel unseres Lebens im Bett. Deshalb sollte man beim Bett besonders auf eine rückenfreundliche Konstruktion achten. Sonst führt der Schlaf eher zu Schmerzen – aber nachts sollen wir uns ja regenerieren”, erklärt Detlef Detjen, Geschäftsführer der Aktion Gesunder Rücken e.V. Ein modernes Bett, das aus einer flexiblen Unterfederung und einer darauf abgestimmten Matratze besteht, könnte Nicoles Rückenschmerzen vermeiden, denn es fördert nächtliche Bewegungen und nimmt Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse. Die Bandscheiben können regenerieren und verspannte Muskeln werden entlastet. Zusätzlich sorgen die Betten für eine gute Belüftung und Luftzirkulation. Aber nicht nur das Schlafzimmer bietet Möglichkeiten für ein rückengerechtes Zuhause – wir begleiten Nicole in die Küche: Teller im obersten Schrank, Brötchen und Toast im untersten. Bei jeder Vorbereitung für das Frühstück arbeitet sie auf verschiedenen Höhen. Eine ergonomisch eingerichtete Küche reduziert die Belastungen für den Rücken enorm. Der Backofen wird heute auf Arbeitshöhe angebracht. Apotheker-Ausziehschränke bieten schnell Überblick und ermöglichen die Suche nach den richtigen Zutaten ohne Körperverdrehung, die den Rücken belasten. Auch die optimale Höhe der Arbeitsplatten schafft mehr Ergonomie in der Küche. Dazu gibt es eine Faustregel: Der Abstand zwischen Ellbogen und Arbeitsplatte sollte zwischen 10 bis 20 Zentimeter betragen, zur Herdplatte 20 bis 40 cm und zum Spülbecken maximal 10 Zentimeter. Elektrisch höhenverstellbare oder unterschiedlich hohe Arbeitsflächen erleichtern das Kochen zusätzlich. Und wenn auch noch die Arbeitswege optimal geplant sind, kann Nicole sich völlig auf die Rezepte konzentrieren – ohne Angst vor Rückenbeschwerden. Als Rücken-Experte warnt Detjen aber auch vor zu viel Bequemlichkeit, denn die Bewegung darf auch zuhause nie zu kurz kommen. Bewegtes Sitzen im Esszimmer Und weil es nicht nur in der Küche und auf dem Teller gesund zugehen sollte, wäre Nicole gut beraten, auch ihr Esszimmer hinsichtlich Rückengesundheit einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn auch die gemeinsamen Mahlzeiten mit Freunden am Esstisch lassen sich rückenfreundlicher gestalten: So fördern Esszimmerstühle, die das AGR-Gütesiegel tragen, bewegtes Sitzen. Es entlastet nicht nur die Wirbelsäule und die Bandscheiben, sondern hilft der Muskulatur und wirkt sogar positiv auf die Psyche. Empfehlenswert ist ein Wechselspiel vom passiven zum aktiven Sitzen. Das ermöglichen neigbare Sitzflächen und Rückenlehnen. „Zusätzlich sollte die Rückenlehne ähnlich der Lendenwirbelsäule geformt sein, um diese zu stützen“, so Detjen. Und wenn der Stuhl an sich keine Bewegung bietet, kann Nicole statt einfacher Dekokissen zu einer dynamischen Sitzauflage greifen und so ihrem Rücken gleich auch etwas Gutes tun. Durch die ständigen kleinen Bewegungen des „Rückenfreundliche Einrichtung sollte das A und O in jedem Zuhause sein. Die Bewegung darf dabei aber auch nie fehlen.“ Detlef Detjen, Geschäftsführer der Aktion Gesunder Rücken e. V.

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