22 Gesundheit Eine Frage der Haltung Rückengesundheit hat viel mit Balance zu tun – Körper, Geist und Seele müssen im Einklang sein. Eine gesunde, gerade Körperhaltung tut nicht nur dem Rücken gut, sondern hilft auch der seelischen Gesundheit. „Unsere Analysen haben ergeben, dass sich eine zusammengesunkene Körperhaltung auch negativ auf die Psyche auswirken kann“, sagt Johannes Michalak, Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Witten/Herdecke. „Eine Menge schultern müssen“, „buckeln“, „die Last auf den Schultern tragen“ – diese Redewendungen und Ausdrücke sind nicht ohne Grund entstanden. Die Menschen scheinen intuitiv zu ahnen, was Forschende nun bestätigen: Eine ungünstige Körperhaltung und eine niedergedrückte Psyche hängen eng zusammen. So konnte Prof. Johannes Michalak von der Uni Witten/Herdecke in Zusammenarbeit mit Forschenden der Universität Aarhus in Dänemark in einer Meta-Analyse herausfinden, dass Menschen, die eine zusammengesunkene, gekrümmte, Körperhaltung einnahmen, negativer gestimmt sind. Menschen mit einer ungünstigen Haltung und einem gebeugten Gang behielten vermehrt negative Dinge im Gedächtnis In diese Meta-Analyse gingen 70 Studien zum Thema Psyche, Körperhaltung und Bewegung ein. Zusätzlich führte der Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie eigene Studien zu den Auswirkungen von Körperhaltung und Bewegung auf depressive Patienten durch. Das erstaunliche Ergebnis: Menschen, die eine zusammengesunkene Körperhaltung einnahmen, behielten vermehrt negative Dinge im Gedächtnis. „Sie erinnerten sich zum Beispiel an mehr negative Wörter als Menschen, die ein fröhliches, dynamisches und aufgerichtetes Gangmuster einnahmen“, sagt Michalak. Die Untersuchungen führte das Team unter anderem auf einem Laufband durch, doch auch beim Sitzen steigerte ein gerader, aufrechter Rücken die Tendenz, sich an positive Wörter zu erinnern. Untersuchungen mit der Bewegungs- und Meditationsform Qigong zeigten, dass aufrichtende Bewegungen besser für die Psyche depressiver Patienten waren als nach unten gerichtete. Gekrümmte Körperhaltung – schlechte Laune? Henne oder Ei – was war zuerst da? „Unsere Johannes Michalak, Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Witten/Herdecke. Eine Frage der Haltung: Wer aufrecht durchs Leben geht, hilft dem Rücken und der Seele – das zeigen Studien.
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