Rückenwelt

20 Unterwegs Mit Schwung in den Frühling – Radfahren als ideale Bewegung Laut einer Umfrage des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) planen 46 Prozent der Deutschen, im Frühling mehr Fahrrad zu fahren. Kein Wunder, denn Radfahren verbindet Spaß, Bewegung und Umweltfreundlichkeit. Es bietet eine sanfte, gleichmäßige Aktivität, die Spaß macht und sich leicht in den Alltag integrieren lässt – sei es für den Arbeitsweg, Einkäufe oder als Familienausflug. Gesundheitliche Vorteile des Radfahrens Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt 150 Minuten Aktivität pro Woche, was durch regelmäßige Radfahrten schnell erreicht wird. Radfahren hilft bei Stressabbau, stärkt das Immunsystem und kurbelt den Stoffwechsel an. Sportwissenschaftler und Leiter der Rückenschule Hannover Ulrich Kuhnt betont die mentale und gesundheitliche Wirkung, insbesondere bei Fahrten in der Natur. Er rät jedoch, nicht immer auf E-Bikes zurückzugreifen, um die positiven Effekte zu maximieren. Rückenfreundlich und gelenkschonend Radfahren eignet sich auch für Menschen mit Rückenproblemen, da es die Gelenke schont und die Ernährung des Gelenkknorpels fördert. Anders als Joggen ist es eine sanfte Belastung, die selbst bei Vorerkrankungen hilfreich sein kann. Entscheidend ist jedoch, dass das Fahrrad optimal auf den Körper abgestimmt ist, um Fehlhaltungen und Beschwerden zu vermeiden. Eine unpassende Sitzhaltung kann zu Knie-, Rücken-, Schulter- und Nackenproblemen führen. Das ergonomische Fahrrad – individuell angepasst Die richtige Einstellung des Fahrrads ist essenziell. Ergonomische Komponenten wie gepolsterte Sättel, gebogene Lenker und spezielle Griffe fördern eine gesunde Haltung und verhindern Verspannungen. Das „ergonomische Dreieck“ aus Sattel, Lenker und Pedalen sollte auf den individuellen Körperbau abgestimmt werden. Ein waagerecht ausgerichteter Sattel unterstützt die Beckenposition und aktiviert die Rückenmuskulatur. Gepolsterte Griffe beugen Durchblutungsproblemen vor, während Fahrradspiegel Sicherheit und Nackenentlastung bieten, da der Schulterblick reduziert wird. Radfahren ist eine vielseitige, gesundheitsfördernde Aktivität, die Bewegung, Umweltbewusstsein und Spaß kombiniert. Durch individuelle Anpassungen lässt sich die Rückengesundheit fördern und Beschwerden vermeiden – für einen schwungvollen Start in den Frühling. Für die perfekte Sitzhaltung können Radler auch selbst viel tun – sie sollten regelmäßig überprüfen, ob die Einstellung noch passt. Vor allem bei Jugendlichen, die sich noch im Wachstum befinden, ist die Kontrolle wichtig. Mit einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitungen finden Radfahrer je nach Fahrradtyp zur passenden Einstellung. „Wir sagen gerne: Die nächste Haltung ist immer die beste. Das gilt sowohl fürs Auto als auch fürs Radfahren. Bewegung ist das A und O für einen gesunden Rücken.” Detlef Detjen, Geschäftsführer der Aktion Gesunder Rücken e.V. Radfahren hebt die Stimmung, ist gesund und stärkt den Körper. T I PPS Fahrrad richtig einstellen Fahrradfahren ist gesund, aber achten Sie vorher unbedingt auf die passenden Einstellungen – entsprechend ihrer Körpergröße und der Art des Fahrrades. Um sicherzugehen, dass Sie ergonomisch im Sattel sitzen, sollten Sie die Sitzhöhe, Sattelposition, Lenkerhöhe, Lenkerneigung, Sattelneigung und Sitzlänge individuell überprüfen und justieren. Autositz richtig einstellen Ein gut eingestellter Autositz kann die Belastungen für den Rücken reduzieren. Zertifizierte Sitze bieten zusätzliche Einstellmöglichkeiten, die den entscheidenden Unterschied machen können. Alle Tipps und Tricks für die optimalen Einstellungen gibt es auf unserer Webseite: www.agr-ev.de/ tipps © Ergotec humpert

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ2Mzcy