Unterwegs 19 mium der AGR besonders rückenfreundliche Autositze nach umfassender Prüfung mit dem AGR-Gütesiegel aus. Ergonomie auf Rädern: so findet man Autositze mit AGR-Gütesiegel „In den letzten Jahrzehnten hat sich bei den führenden Autoherstellern in Hinblick auf die Ergonomie einiges bewegt. Die Nachfrage nach rückenfreundlichen Autositzen steigt auch auf Seiten der Kunden. Viele Modelle sind bereits serienmäßig mit AGR-zertifizierten Autositzen ausgestattet, bei manchen können sogar die Rücksitz-Passagiere rückenfreundlich mitfahren“, sagt Kerstin Meier-Detjen. Das AGR-Gütesiegel dient als fachlich anerkannter Maßstab für gesunde Autositze. Dennoch gibt es auch weiterhin Sitze, die kaum den grundlegenden ergonomischen Anforderungen entsprechen und den Rücken bei längeren Fahrten teils aufs Äußerste strapazieren. „Für Kunden ist es nicht immer leicht, sofort den Unterschied zu erkennen“, sagt die Expertin. Wer keinen rückenfreundlichen Sitz im Auto hat, muss nicht gleich ein neues Auto kaufen: kompatible Ergo-Sitze können in den meisten gebrauchten Fahrzeugen auch nachgerüstet werden. Eine Frage der Einstellung: richtig sitzen, entspannt fahren Damit ein Autositz das Gütesiegel „Geprüft und empfohlen“ erhält, muss er viele Kriterien erfüllen. Zu den Mindestanforderungen zählen unter anderem eine verlängerbare Sitzfläche, eine verstellbare Höhe und Neigung sowie eine Vier-Wege-Lordosestütze. Sitzdynamiksysteme mit aufblasbaren Kissen bieten seitlichen Halt in den Kurven, Komfortkopfstützen entlasten die Halswirbelsäule in Ruhepausen. Zusätzlichen Komfort bieten eine elektrische Lehneneinstellung, integrierte Massagefunktion und Sitzheizung. Atmungsaktive Materialien sorgen für ein optimales Sitzklima. „Auch der rückenfreundlichste Sitz kann nur optimal unterstützen, wenn er richtig eingestellt ist“, betont Meier-Detjen. „Viele Menschen nutWISSENSWERTES So stellen Sie den Sitz richtig ein: Wenn Sie mit dem unteren Rücken bzw. mit dem Gesäß dicht an der Lehne sitzen, sollten zwischen Ihren Kniekehlen und der Sitzvorderkante noch circa 2–3 Finger passen. Stellen Sie die Länge der Sitzfläche entsprechend ein! Die richtige Sitzposition erreichen Sie, wenn Sie die Pedale ganz durchtreten können, Ihr Knie aber noch leicht gebeugt ist. Über die Einstellung der Sitzhöhe und -neigung können Sie die Position weiter für sich optimieren. Sitzen Sie dabei so hoch wie möglich, solange noch eine Handbreit Platz zum Dachhimmel ist! Besonders wichtig ist, dass der Rücken im Bereich der Lendenwirbelsäule und der Schulterblätter gut gestützt wird. Die Arme sollten leicht gebeugt sein, wenn Sie das Lenkrad halten. Achten Sie jedoch darauf, dass die Schultern weiterhin Kontakt zur Lehne haben, wenn Sie Lenkbewegungen ausführen! Stellen Sie die Lordosenstütze immer von unten nach oben ein, damit die Lendenwirbelsäule gut gestützt ist! Passen Sie die Kopfstütze so an, dass der Hinterkopf beim Sitzen geschützt, aber der Nacken nicht gestützt wird! Für die Höheneinstellung gilt: Oberkante Kopfstütze = Oberkante Kopf. „Das Sitzen im Auto ist immer ein Kompromiss aus Ergonomie und Sicherheit.” Kerstin Meier-Detjen, Direktorium der Aktion Gesunder Rücken e.V. zen beim Autofahren die vorhandenen Einstellmöglichkeiten nicht ausreichend. Dabei kann schon eine kleine Anpassung große Wirkung haben.“ Doch auch bei all den Einstellungsmöglichkeiten rät die AGR-Expertin: „Machen Sie regelmäßig Pausen während langer Fahrten und nutzen Sie diese für kurze Bewegungsübungen. Ihr Rücken wird es Ihnen danken!“ Step ins Web Was muss ein guter Autositz können, eine ausführliche Beschreibung der Sitzeinstellung, Rückenübungen während der Fahrt oder auf dem Rastplatz sowie Videos finden Sie unter: www.agr-ev.de/ autositze © Jo Panuwat D – stock.adobe.com
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