169 AGR Fernlehrgang | Von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention | Auflage 9, 2024 - und darüber hinaus vom Schläfer selbst: durch Körpertemperatur und Transpiration. Ein Bettsystem muss feuchtigkeitsregulierend sein sowie Luftzirkulation erlauben (deshalb niemals eine geschlossene Bettkonstruktion verwenden, die das Zirkulieren verhindert). Für das Schlafraumklima wird eine Temperatur von etwa 18 °C und eine relative Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent empfohlen. Dabei ist auf das Verhältnis von Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu achten. Unter diesen Bedingungen stellen sich HerzKreislauf-Tätigkeit und Muskeltonus so ein, dass der Schlaf erholsam ist. Wärme- oder Kälteempfindlichkeit können durch die Wahl der Materialien bei der Bettausstattung (Bettdecken, Nachtwäsche) gesteuert werden. Die Temperatur im Bett, das heißt, die vom Schläfer empfundene Temperatur, sollte je nach Jahreszeit zwischen 28 und 32 °C betragen. Trotz der oben angegebenen Empfehlungen spielt das subjektive Wärme- beziehungsweise Kälteempfinden eine Rolle. Es gibt sogenannte Warm- beziehungsweise Kaltschläfertypen. Das hat auch mit dem unterschiedlichen Wärmeempfinden von Frauen und Männern zu tun. Die Bettausstattung (Matratzenbezug, Zudecke, Nachtwäsche) muss entsprechend ausgewählt werden, damit Wohlbefinden entsteht. eine Mischung aus je 50 Prozent reiner Schurwolle und Seide sehr strapazierfähig und leitet Feuchtigkeit ideal ab. Wichtig ist aus hygienischen Gründen ein sauberer Matratzenbezug; deshalb sollte dieser Bezug (leicht) abnehmbar und zum Waschen oder Reinigen geeignet sein (dies gilt auch für die Zudecke und das Kopfkissen). Matratzen sollten ab und zu gewendet werden. Deshalb muss auch auf das Gewicht der Matratze geachtet werden, denn eine rückenfreundliche Handhabung hängt auch davon ab. Beim Matratzenkauf sollte zudem das subjektive Empfinden, das Sichwohlfühlen, unbedingt berücksichtigt werden. Eine fachgerechte Beratung – zum Beispiel in einem AGRgeschulten und -zertifizierten Fachgeschäft – erleichtert die richtige Wahl. Kaum ein Schlafzimmer ist frei von Strom. Lampen, Telefon, Elektrowecker usw. Dadurch können elektromagnetische Felder entstehen. Ob sie den Schlaf stören, ist wissenschaftlich umstritten und es fehlt an objektiv sicheren Nachweisen. Fragen Sie sich: Muss jedes Gerät betriebsbereit sein? Es gibt zum Beispiel für moderne, elektrisch verstellbare Rahmen (Komfortrahmen) eine Netzfreischaltung. Sie bewirkt, dass der Strom von der Steckdose zum Motor nur solange fließt, wie das Bedienfeld des Motors genutzt wird. Darüber hinaus gibt es auch eine Raumfreischaltung. Sie schaltet zuverlässig alle stromführenden Leitungen im Zimmer bei Nichtgebrauch automatisch ab. Ein angenehmes Bettklima verbessert die Schlafqualität. Es wird von vielen Faktoren beeinflusst: Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit, Be- und Entlüftung von Rahmen und Matratze sowie Bettausstattung Sitzstellungen im Rahmen erhöhen den Komfort und sorgen für ergonomisch korrekte Sitzhaltungen im Bett. Die Körperschräglagerung entlastet die Beine. Sie beginnt sanft ansteigend in Schulterhöhe, und die Fersen liegen nicht höher als das Herz. Bett- und Raumklima müssen stimmen. Abstand zum Fenster: mindestens 60 cm, um starken Luftzug zu vermeiden. Position: möglichst an der wärmsten Wand. Raumluft: etwa 18°C bei ca. 50% Luftfeuchtigkeit.
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