AGR_Fernlehrgang 2024 Leseprope

36 AGR Fernlehrgang | Von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention | Auflage 9, 2024 ist. Hierbei entsteht das Gefühl, die (Qualität der) Arbeit nicht mehr zeitgerecht bewältigen zu können. BEISPIEL In einer Personalabteilung sollen innerhalb eines Tages 100 Antwortschreiben von einer Person erstellt und abgeschickt werden. Die betroffene Sachbearbeiterin ist neu und hat nur geringe Erfahrung im Umgang mit dem PC. Die Aufgabe scheint für sie nicht ausführbar zu sein und erzeugt Stress. Positiver Stress wird als emotionale und psychophysiologische Reaktion auf günstige und förderliche Aspekte der Arbeit gesehen. Die hohe Aktivierung wird als Herausforderung erlebt, die sich gut oder gar spielend bewältigen lässt. BEISPIEL Ein Kandidat in einem Assessment, was für ihn – aus seiner Sicht – gut läuft. Psychische Ermüdung Psychische Ermüdung kennzeichnet den Zustand der Erschöpfung, der nach längerer Ausführung der Tätigkeit und oder auch ständiger erhöhter Aufgabenschwierigkeit entstehen kann. Der Reiz ist immer derselbe, die mentale und physische Anstrengung ist hoch. BEISPIEL Über einen 8-Schicht-Tag ständige hohe Aufmerksamkeit für informationshaltige, bilddarstellende Monitore aufwenden, ständige PC-Arbeit, wie z. B. in Leitständen, im Börsenbereich und beim Objektschutz. Monotonie Monotone oder einseitige Tätigkeiten versetzen den Menschen in einen Zustand der Langeweile. Der fehlende Reiz, der Wechsel zwischen belastenden und entlastenden Aufgaben führt zur Verminderung der Aufmerksamkeit. Durch diesen Mangel an äußeren Reizen werden Ermüdung, Apathie oder ein DahinDämmern (Dösen) ausgelöst. Monotonie ist jedoch » gute Leistungsfähigkeit » erhöhte Widerstandsfähigkeit des gesamten Organismus » Befriedigung » geistige Beweglichkeit » Flexibilität und Kreativität » lebenslanges Lernen » hohe Lebenserwartung » Vorbeugung vor frühzeitiger Altersdemenz Langfristige psychische Beanspruchungen können negative Auswirkungen haben, zum Beispiel: » geringe Leistungsfähigkeit » Unzufriedenheit » geistige Unbeweglichkeit und Beharrungsvermögen » Angst vor Veränderung » niedrige Lebenserwartung » fehlendes Selbstwertgefühl » Altersdemenz (Quelle: TU Dresden, Institut für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie 2004) Häufig verwendete Begriffe und deren Definition Stress Negativer Stress wird als emotionale und psycho- physiologische Reaktion auf ungünstige und schädliche Aspekte der Arbeit gesehen. Stress ist ein Zustand, der durch hohe Aktivierung gekennzeichnet

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ2Mzcy