AGR Booklet Industrielle Arbeitsplätze

6 | Aktion Gesunder Rücken e.V. - Gemeinsam für ein Rücken-gesundes leben Geprüft & empfohlen: Industrielle Arbeitsplätze | 7 Bei einer Beleuchtung handelt es sich um ein sekundär wirkendes Arbeitsmittel. Es wirkt auf das Muskel-Skelettsystem nicht direkt, sondern über asthenopische (Asthenopie = rasche Ermüdbarkeit der Augen) Effekte. Die richtige Beleuchtung spielt somit eine entscheidende Rolle. Was viele unterschätzen: 80 Prozent aller Informationen werden visuell verarbeitet und das optimale Licht hat wesentlichen Einfluss auf die Informationsverarbeitung sowie die Körperhaltung. Bei bestmöglicher Ausleuchtung des Arbeitsplatzes wird einer Zwangshaltung vorgebeugt, weil keine Korrektur aufgrund ausgewogener Sehbedingungen durch den Arbeiter erfolgen muss. Beim Sehen kann in aufrechter Position gearbeitet werden, weil die Beleuchtung eine Nachkorrektur der Körperhaltung überflüssig macht. Ständige Anpassungen der Augen und des Sehvermögens (Adaption) sind nicht nötig, weil die Beleuchtung flächig, homogen, blend- und schattenarm ist. Sie leistet somit einen wertvollen Beitrag in Bezug auf Sicherheit, Zufriedenheit und Rückenfreundlichkeit. Das Beleuchtungssystem für gewerbliche Arbeitsplätze hat das Ziel, die ergonomischen Arbeitsplatzbedingungen zu optimieren und die Leistungsfähigkeit bei der Arbeit zu fördern. Immer die perfekte Beleuchtung Die Beleuchtung muss den Anforderungen der jeweiligen Arbeitsaufgabe genügen. Das wird z. B. erreicht durch: ✓ eine Anpassung der Beleuchtungs- stärke (unterstützt die Sehschärfe bei unterschiedlichen Tätigkeiten) nach DIN 12464. ✓ angepasste Farbtemperaturen (4000 bis 5000 Kelvin ermöglichen bestmögliches Kontrastsehen). ✓ eine gleichmäßige Ausleuchtung des zentralen und des peripheren Sehfeldes (dadurch wird die Adaption des Auges erleichtert und der Augen- Ermüdung vorgebeugt). ✓ die Vermeidung von Reflexionen/ Reflexblendungen durch das Leuchtmittel oder durch die Leuchte auf einer Oberfläche. ✓ Vermeidung von Mehrfach-Schatten (z. B. durch spezielle Folien). ✓ flickerfreie (flimmerfreie) und lichtstarke Leuchten. ✓ stufenlose Dimm-Möglichkeit. ✓ eine blendreduzierte Leuchte. Die Produkteigenschaften müssen die Sehbedingungen so optimieren, dass einer Zwangshaltung vorgebeugt wird. Das kann z. B. gelöst werden durch: ✓ eine flächige, homogene, blend- und schattenarme Beleuchtung. ✓ Nahsehen im Sehabstand von 40 cm durch eine Gestängeleuchte ohne Störungen. ✓ Nahsehen mit Hilfe einer Lupen- leuchte. ✓ eine Anbringung, die dem Benutzer erlaubt, die Beleuchtung in verschie- dene Richtungen und Entfernungen auf den gewünschten Sehbereich zu lenken. ✓ eine störungsfreie und erwartungs konforme Handhabung der Beleuch- tung im laufenden Sehprozess.

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