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48 ZU BEACHTEN BEI SITZARBEITSPLÄTZEN FÜR KINDER & JUGENDLICHE RÜCKENTRAINING MIT DEM RICHTIGEN SCHULRANZEN/RUCKSACK DER STUHL muss rückenfreundliches Sitzen ermöglichen, das heißt, er muss sich den natürlichen, variablen und tätigkeits- abhängigen Sitzhaltungswechseln fließend anpassen. STUHL UND TISCH müssen ausreichende und leicht anwendbare Verstellmöglichkeiten haben, damit sie sich den reifungsbeding ten Änderungen der Körperproportionen bequem anpassen lassen. DIE TISCHPLATTE muss sich mindestens um 16° neigen lassen, um eine optimale Sitz- und Kopfhaltung zu ermöglichen. Ach- ten Sie auf eine ausreichende Größe, damit alle Utensilien Platz finden. Beim Einsatz von PC‘s emfiehlt sich ein Monitor mit eige- ner Höhenverstellung bzw. eine verstellbare Monitorhalterung. ERGÄNZENDE SITZMÖBEL Sie ersetzen nicht den Standardstuhl und sind mehr für eine zeitlich begrenzte Nutzung im institutionellen oder heimischen Bereich gedacht – wie beispielsweise der Hokki von VS. Bei ausreichender Standsicherheit wird das natürliche Bewegungsverhalten unter- stützt und nicht blockiert. Die Anpassung an unterschiedliche Körpergrößen kann auch über unterschiedliche Stuhlgrößen erfolgen. FÜR DIE RICHTIGE EINSTELLUNG GILT Der Stuhl hat die richtige Höhe, wenn die Sitzvorderkante beim stehenden Kind den unteren Bereich der Kniescheibe berührt und im Sitzen beide Füße mit der komplet- ten Sohle auf dem Boden stehen. Der Tisch ist optimal eingestellt, wenn die Hand- flächen bei aufrechter Sitzhaltung auf der Tischplatte aufliegen und Unter- und Ober- arm einen circa 90-Grad-Winkel bilden. Achtung: Die Schultern dürfen dabei nicht hochgezogen werden. (Bei Benutzung einer Tastatur sollten die Hände darauf aufliegen). WAS NICHT ZU VERNACHLÄSSIGEN IST Ergonomisch durchdachte Raumkonzepte sollten nicht nur ergonomische Sitzlösungen anbieten, sondern auch mobile Steharbeits- plätze (Pulte), pinnfähige oder magnethaf- tende Stellwände und Soft-Seating- bzw. Lounge-Elemente. Je mehr unterschiedliche Möbelstücke angeboten werden, desto häufiger werden unterschiedliche Körper- haltungen eingenommen – unbewusste, spontane und bedarfsorientierte Haltungs- wechsel finden öfter statt. Das kommt unseren biologischen Funktionen entgegen, denn sie haben entwicklungsgeschichtlich betrachtet einen hohen Versorgungsbedarf, der nur durch regelmäßige körperliche Aktivitäten erhalten werden kann. Hersteller: Aeris GmbH (Abb. 1) Telefon: +49 89/9005060 • Aeris Swoppster Hersteller: MOIZI Möbel GmbH (Abb. 4) Telefon: +49 5272/37150 • Schreibtisch Moizi 17 • Freizeit- und Aktivsitzmöbel Moizi 34, Moizi 6 und Moizi 7 (jeweils mit gepolsterter Sitzfläche Hersteller: moll Funktionsmöbel GmbH (Abb. 3) Telefon: +49 7335/1810 • Kinder- und Jugendschreibtische Champion mit Comfort Höhenverstel- lungn, Champion Compact, Champion Compact Express, Winner Classic, Winner Compact Classic, Winner Compact Comfort, Joker Classic, Sprinter und Bandit jeweils inkl. Buchstütze sowie T1 und T5 • Kinderstuhl Maximo Hersteller: VS Vereinigte Spezialmöbel- fabriken GmbH & Co. KG (Abb. 2) Telefon: +49 9341/887770 • Kinder- und SchülerarbeitstischeErgo III und StepbyStep III, • Schul- und Freizeitstuhl PantoMove-LuPo und Jumper Air Move sowieSchulstuhl PantoSwing-LuPo und Jumper Air Active • Aktiv-Stühle Hokki+ und Hokki (für Kinder und Jugendliche zur zeitlich begrenzten Nutzung im institutionellen und heimi- schen Bereich) Für die gesunde Haltungsentwicklung ist es wichtig, schon bei der Wahl von Schulran- zen oder Rucksäcken auf Rückenfreundlich- keit zu achten. Über das zumutbare Höchst- gewicht herrschte lange Zeit Uneinigkeit. Laut der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung e. V. (BAG) und einer Studie der Aktion „Kid- Check“ aus Saarbrücken ist ein Ranzenge- wicht von bis zu 20 Prozent des Körperge- wichts des Kindes absolut unbedenklich (je nach Konstitution der Heranwachsenden). Ein angemessenes Gewicht übt einen wich- tigen Trainingsreiz auf die sich entwickeln- den Muskeln und Knochen aus. Deswegen ist es wichtig, dass die Kinder den Ranzen selbst tragen. Auf sogenannte Trolleys sollte besser verzichtet werden. Doch neben dem Eigengewicht des Ranzens oder Rucksacks sollte man auch auf Stabilität achten. Von herausragender Bedeutung ist die rücken- freundliche Positionierung. Hier besteht vielfach Aufklärungsbedarf, da Schulranzen und Rucksäcke oft nicht zum Körperbau des DIGITAL GUIDE www.agr-ev.de/kinder-schreibmoebel Abb.1 Abb.2 Abb.3 Abb.4
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