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46 Mit dem richtigen Schulranzen/Schul- rucksack wird das Tragen zum Rücken- training Für die gesunde Haltungsentwicklung ist es wichtig, schon bei der Wahl von Schulranzen oder Rucksäcken auf Rückenfreundlichkeit zu achten. Über das zumutbare Höchstgewicht herrschte lange Zeit Uneinigkeit. Laut der Bun- desarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Be- wegungsförderung e. V. (BAG) und einer Studie der Aktion „Kid-Check“ aus Saarbrücken ist ein Ranzengewicht von bis zu 20 Prozent des Kör- pergewichts des Kindes absolut unbedenklich (je nach Konstitution der Heranwachsenden). Ein angemessenes Gewicht übt einen wichtigen Trainingsreiz auf die sich entwickelndenMuskeln und Knochen aus. Deswegen ist es wichtig, dass die Kinder den Ranzen selbst tragen. Auf soge- nannte Trolleys sollte besser verzichtet werden. Doch neben dem Eigengewicht des Ranzens oder Rucksacks sollte man auch auf Stabilität achten. Von herausragender Bedeutung ist die rückenfreundliche Positionierung . Hier besteht vielfach Aufklärungsbedarf, da Schulranzen und Rucksäcke oft nicht zum Körperbau des Kindes passen. Insbesondere einfache Rucksäcke sind als Schulranzen/-rucksack gänzlich ungeeignet – eine bessereWahl sind spezielle ergonomische Schulrucksäcke. Ob die Wahl letztendlich auf einen Schulranzen oder Schulrucksack fällt, ist den persönlichen Vorlieben überlassen.Vielmehr sollten Sie auf die folgenden ergonomischen An- forderungen achten: Worauf es imWesentlichen beim Schulranzen/-rucksack ankommt Das Leergewicht sollte im Grundschulalter circa 1.300 g und imMittel- und Oberstufenalter circa 1.500 g bei einem Innenraumvolumen von min- destens circa 15 l möglichst nicht überschreiten. Um das Gewicht gleichmäßig auf dem Rücken zu verteilen, müssen die Tragegurte mindestens 4 cm breit, ausreichend gepolstert, einfach ver- stellbar und rutschsicher sein. Der Schulranzen/- rucksack sollte zudem über eine komfortable Anhebehilfe (Tragegriff) verfügen. Beim Rückenteil des Ranzens/Rucksacks sind seitliche Erhöhungen und rutschfestes Material für einen optimalen Sitz sowie eine atmungs- aktive Polsterung für die Luftzirkulation wichtig. Eine ergonomische Konturierung sorgt für eine physiologische Belastung der Wirbelsäule und ein verstellbarer Brustgurt sowie ein Becken-/ Hüftgurt unterstützen den optimalen Sitz am Körper. Damit sich die Hebelwirkung auf den Rü- cken verringert, muss der Schulrucksack zusätz- lich verdichtet werden können, z. B. mittels eines Tunnelzugs oder durch einen Kompressionsgurt. Auch der Schulrucksack sollte selbstständig und sicher stehen können. Wichtig ist zudem die Ausrichtung der Fächeraufteilung: Schwere Ge- genstände müssen dicht am Rücken platziert werden können. Um für den wachsenden Rücken den optimalen Schulranzen/-rucksack zu finden, ist es unbe- dingt erforderlich, dass er beim Kauf Probe ge- tragen, individuell angepasst und getestet wird. Hersteller: Coocazoo O Schulrucksack: EvverClevver, EvverClevver2 und ScaleRale Hersteller: DerDieDas O Schulrucksack: ErgoFlex, ErgoFlex XL, und ErgoFlexVario O Schulranzen: ErgoFlex MAX Hersteller: Scout O Schulrucksack: Alpha und Sunny O Schulranzen: Genius und Ultra Hersteller: Step by Step (Abb. 5) O Schulrucksack: 2in1 Plus O Schulranzen: Space, Cloud, 2in1, Touch2, Light2, Comfort www.agr-ev.de/schulranzen • Ergänzende Sitzmöbel: Sie ersetzen nicht den Standardstuhl und sind mehr für eine zeitlich begrenzte Nutzung im institutionellen oder hei- mischen Bereich gedacht – wie beispielsweise der Hokki von VS. Bei ausreichender Standsicher- heit wird das natürliche Bewegungsverhalten unterstützt und nicht blockiert. Die Anpassung an unterschiedliche Körpergrößen kann auch über unterschiedliche Stuhlgrößen erfolgen. • Für die richtige Einstellung gilt: Der Stuhl hat die richtige Höhe, wenn die Sitzvorderkante beim stehenden Kind den unteren Bereich der Kniescheibe berührt und im Sitzen beide Füße mit der kompletten Sohle auf demBoden stehen. Der Tisch ist optimal eingestellt, wenn die Handflächen bei aufrechter Sitzhaltung auf der Tischplatte aufliegen und Unter- und Oberarm einen circa 90-Grad-Winkel bilden. Achtung: Die Schultern dürfen dabei nicht hochgezogen werden. (Bei Benutzung einer Tastatur sollten die Hände darauf aufliegen). • Was ist nicht zu vernachlässigen: Ergonomisch durchdachte Raumkonzepte sollten nicht nur ergonomische Sitzlö- sungen anbieten, sondern auch mobile Steharbeitsplätze (Pulte), pinnfähige oder magnethaftende Stellwände und Soft- Seating- bzw. Lounge-Elemente. Je mehr unterschiedliche Möbelstücke angeboten werden, desto häufiger werden unter- schiedliche Körperhaltungen eingenom- men – unbewusste, spontane und bedarfs- orientierte Haltungswechsel finden öfter statt. Das kommt unseren biologischen Funktionen entgegen, denn sie haben ent- wicklungsgeschichtlich betrachtet einen hohen Versorgungsbedarf, der nur durch regelmäßige körperliche Aktivitäten erhal- ten werden kann. Hersteller: aeris (Abb. 1) O swoppster Hersteller:Moizi (Abb. 4) O Schreibtisch Moizi 17, Freizeit- und Aktiv- sitzmöbel Moizi 34, Moizi 6 und Moizi 7 (jeweils mit gepolsterter Sitzfläche) Hersteller:moll (Abb. 3) O Kinder- und JugendschreibtischeWinner und Champion mit Comfort Höhenverstellung sowie der Kinderstuhl Maximo Hersteller:VS (Abb. 2) O Kinder- und Schülerarbeitstische Ergo III und StepbyStep III, O Schul- und Freizeitstuhl PantoMove-LuPo und Jumper Move Air sowie Schulstuhl PantoSwing-LuPo und Jumper Active Air O Aktiv-Stühle Hokki+ und Hokki (für Kinder und Jugendliche zur zeitlich begrenzten Nutzung im institutionellen und heimischen Bereich) www.agr-ev.de/kinder-schreibmoebel DAS RÜCKENGERECHTE UMFELD: KINDERRÜCKEN Abb. 5 Abb. 4

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