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36 Für die Aktion Gesunder Rücken e. V. startete Thorsten Dargatz mit Dr. Reinhard Schneider- han eine neue Serie rund um das Thema Rü- cken.Thorsten Dargatz ist Sportwissenschaft- ler, Diplom-Trainer, Journalist und Autor. Dr. Reinhard Schneiderhan ist Leiter eines Wirbelsäulenzentrums in München/Taufkir- chen. Weitere Beiträge von Dr. Schneiderhan finden Sie unter www.agr-ev.de/blog Gesundheit für Ihren Rücken Dr. Reinhard Schneiderhan über Schmerz- screening, die besten Anti-Schmerzmaß- nahmen und die neueste OP-Technik „Intra- spine“ Es ist jene Pein, die wohl jeder kennt und bei denen alle mitsprechen können. Denn Rü- ckenschmerzen sind das wohl amweitesten verbreitete Leiden in der westlichen Welt. Bei vielen treten sie nur hin und wieder auf. Etwa, wenn beim Bücken nach der Socke die Hexe ins Kreuz schießt oder weil die Mus- keln nach einem Sitzmarathon verspannt sind. Laut Deutscher Schmerzgesellschaft leiden aber auch rund acht Millionen Men- schen unter chronischen Rückenbeschwer- den. „Helfen kann ihnen dann am besten ein so genanntes Schmerzscreening, sagt Dr. Reinhard Schneiderhan, Leiter des gleich- namigen Medizinischen Versorgungszent- rums in München-Taufkirchen. „Denn wenn wir die Ursache der Beschwerden kennen, können in den allermeisten Fällen auch gut helfen.“ Ein möglichst genaues Bild vom Schmerz Als chronisch gelten Rückenschmerzen, wenn Betroffene länger als drei Monate darunter leiden. In der Regel sind dann besondere Maß- nahmen nötig, um die Probleme wieder in den Griff zu bekommen. Das Schmerzscreening gehört zu diesen besonderen Maßnahmen. Beim Schmerzscreening geht es darum, sich ein genaues Bild vom Schmerz zu machen. Dabei kommt zunächst ein standardisierter Schmerzfragebogen und das „painDETECT- Programm“ zur Anwendung. „Bei painDETECT handelt es sich um ein wissenschaftlich fun- diertes und leicht zu bedienendes Programm zur Einordnung des Schmerzes und zur Do- kumentation“, sagt der Experte. „Uns liegen sofort die Ergebnisse vor, die wir dann in die Therapieplanung mit einbeziehen können.“ Im Rahmen der Schmerzanamnese lauten dann die wichtigsten Fragen: O Seit wann leiden Sie unter Schmerzen? O Wie äußern sie sich? O Wo und bei welchen Gelegenheiten treten sie auf? O Gibt es Körperhaltungen bei denen Sie sich wohler fühlen? O Gibt es Bewegungen oder Körperhal- tungen, die den Schmerz regelrecht auslösen? Nozizeptive und neuropathische Schmerzen „Für mich als Arzt ist zudem die Qualität des Schmerzes von therapieentscheiden- der Bedeutung“, sagt Dr. Schneiderhan. „Wir unterscheiden zwischen nozizeptiven und neuropathischen Schmerzen.“ Nozizeptive Schmerzen treten am häufigsten auf. Sie ge- hen von Schmerzrezeptoren aus, die in Haut, Bindegewebe, Muskeln, Knochen und Gelen- ken liegen. Neuropatische Schmerzen entste- hen direkt durch die Schädigung eines oder mehrerer Nerven. Die Behandlungsstrategien sind dann jeweils unterschiedlich. „Deshalb muss ich möglichst genau wissen, ob es sich beispielsweise um einen Spannungsschmerz, einen einschießenden oder einen brennen- den Schmerz handelt“, so der Wirbelsäulen- spezialist. Rückenschmerzen sind meist musku- lär bedingt Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Ausbrei- tung des Schmerzes. Mit einer einfachen Frage lässt sich das oft schnell beantworten: Tritt der Schmerz morgens beim Zähneput- zen auf, wenn Sie sich nach vorne beugen oder erst beim Wiederaufrichten? „Die Ant- wort kann mir bei der Auswahl der richtigen Therapie sehr helfen“, sagt Dr. Schneiderhan. „Denn wenn die Schmerzen beim nach vor- ne beugen auftreten, sind sie höchstwahr- scheinlich muskulär bedingt. Wenn sie beim Wiederaufrichten auftreten, handelt es sich eher um ein Gelenkproblem aufgrund von Kompressionen.“ Auch Fingerspitzengefühl ist gefragt Muskulärbedingte Rückenschmerzen hän- gen mit dem Zug zusammen, denen Mus- RUND UM DEN RÜCKEN Rund um den Rücken mit Dr. Schneiderhan und Thorsten Dargatz
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