AGR aktuell Ausgabe 71

Medien & Veranstaltungen 58 AGR aktuell 2024/71 | Aktion Gesunder Rücken e. V. >> Stressbedingten Bluthochdruck durch Yoga-Atmung senken Selbstverantwortlich mit der eigenen Hypertonie umgehen Cornelia M. Kopelsky I Service für bewegende Publikationen Dauerhaft zu hoher Blutdruck birgt ein hohes Gesundheitsrisiko für die Blutgefäße und Organsysteme und das nicht nur bei älteren Menschen, sondern auch bei jungen Erwachsenen. Neben Bewegungsmangel, zu salzigem Essen, Adipositas, Fettstoffwechselstörungen, Rauchen und genetischen Dispositionen zählt in nicht unerheblichem Maß ständiger Stress zu den Ursachen von Hypertonie. Selten kommt ein einziger Auslöser in Frage, weshalb Hypertonie bezüglich ihrer Entstehung, Behandlung und Prävention ganzheitlich betrachtet und individuell bewertet werden muss. Immer noch nehmen viele Menschen die Gesundheitsrisiken ihrer Hypertonie nicht ernst genug. Thomas Mengden macht die Zusammenhänge von Stress und Hypertonie zum Kernthema seines Buchs und fokussiert die Therapiewirksamkeit von „entschleunigtem Atmen“ zur Senkung des Bluthochdrucks. Als Kardiologe, Angiologe und klinischer Hochdruckspezialist ist es ihm ein Anliegen, ausführlich über die gesamte physische und psychische Komplexität krankhaft erhöhter Blutdruckwerte und deren Folgen aufzuklären. Schon in seinem Vorwort motiviert er eine Reihe von Zielgruppen, selbstverantwortlich an der Prävention und Therapie ihrer persönlichen Blutdruckwerte mitzuwirken, sei es durch einen gesunden Lebensstil bei genetischer Vorbelastung oder bei nicht medikamentöser Therapie durch salzarme Ernährung und Stressabbau durch Bewegung und Entspannung oder durch gezielte Entspannungsverfahren zur Unterstützung der medikamentösen Blutdrucksenkung. Nicht zuletzt gelten diese Empfehlungen auch für Menschen, bei denen Stress bereits zu einer Krankheit wie Burnout oder Herzinfarkt geführt hat. Das Buch ist gegliedert in einen einführenden Teil in medizinische Grundlagen, einen Praxisteil mit Anleitungen zu Yoga-Übungen und Yoga-Atmung sowie in einen Ratgeberteil mit Empfehlungen zur Optimierung der Übungs- und Therapiepraxis. Im ersten Kapitel erläutert der Autor, wie anhaltender Stress zu Bluthochdruck führt. Dafür vergleicht er zunächst den Stressfaktor „Säbelzahntiger“ des Steinzeitmenschen mit den Stressoren des Neuzeitmenschen. Der Steinzeitmensch konnte nach erfolgreicher Flucht vor dem gefährlichen Tier seine vom Sympathikus angeregte Adrenalin- und Kortisolausschüttung rasch wieder abbauen. Der Parasympathikus schaltete den Vagus ein und sorgte für Ruhe und Erholung von Blutgefäßen, Herz, Muskulatur und Atmung. In unserer modernen Leistungsgesellschaft haben die Menschen permanent Stress, der durch Zeitdruck, Erfolgszwang, familiäre Sorgen und/oder Versagens- und Verlustängste ausgelöst wird. Der Sympathikus steht ständig auf „dem Gaspedal“, wodurch die vegetativen und hormonellen Reaktionen den Kreislauf und damit auch den Blutdruck zu lange auf Hochtouren halten. Der Vagus bekommt kaum Gelegenheit auf „die Bremse“ zu treten, was wiederum zu Ein- und Durchschlafstörungen führt. Der Vergleich zeigt, dass die für die Kampf- und Fluchtbereitschaft notwendigen Stressreaktionen von heute genau die gleichen wie die in der Steinzeit sind. Doch der Stressabbau, die Stressbewältigung und die Regeneration bleiben beim modernen Menschen auf der Strecke, sodass zwischen Vagus und Sympathikus kein gesundes Gleichgewicht mehr gewährleistet ist. Das heißt, auch der Blutdruck hält seine erhöhten Werte auf ungesundem Niveau, verengt und verhärtet Thomas Mengden: Bluthochdruck senken durch Yoga-Atmung Hypertonie: Stress als Ursache erkennen und aktiv ausschalten 148 Seiten, 32 Abbildungen TRIAS, Stuttgart 2023 ISBN: 978-3-432-11707-2 Preis: 19,99 € (D) AGR-Medientipp

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ2Mzcy