67 AGR aktuell 2022/67 | Aktion Gesunder Rücken e. V. e. V., der DGymB und das Forum Gesunder Rücken noch Mitgliedsverbände in der KddR. Da mit dem Ausscheiden der anderen fünf Verbände die von der KddR angestrebte Gründung und Weiterentwicklung des Netzwerkes Rückengesundheit nicht mehr möglich ist, hat sich der BdR dazu entschlossen, die Initiative für das Netzwerk zu übernehmen. Der BdR hat sich mit hohen finanziellen und personellen Investitionen an der konzeptionellen und zukunftsorientierten Arbeit zum Thema: „Stärkung der Rückengesundheit“ in der KddR beteiligt. Gemeinsam konnte die KddR Erfolge und Errungenschaften erzielen, die nicht einfach aufgegeben werden sollten. Stattdessen sollten Curricula, Qualitätsstandards und Strategien zur Stärkung der Rückengesundheit auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Grundlagen weiterentwickelt und aktualisiert werden. Deswegen möchte der BdR alle Experten:innen auf dem Gebiet der Rückengesundheit zu einer zielorientierten und konstruktiven Mitarbeit einladen. Unser gemeinsames Ziel ist dabei: die Förderung der Rückengesundheit auf den verschiedensten Präventions- und Interventionsebenen evidenzbasiert weiterzuentwickeln. Dabei ist die Studienlage eindeutig: Multimodale Rückengesundheitskonzepte bilden die beste Grundlage für die gewünschte Wirksamkeit. Eine interprofessionelle Zusammenarbeit ist deswegen unerläss- lich. „Kommission zur Weiterentwicklung des Curriculums zur Fortbildung von Fachkräften für Rückengesundheit“ Die erste Maßnahme des BdR-Netzwerkes Rückengesundheit besteht in der Etablierung einer Curriculumskommission zur Aktualisierung des KddR-Curriculums zur Fortbildung von Rückenschullehrer:innen. Ziele Der BdR e. V. betrachtet es als wichtiges Ziel, das Curriculum zur Fortbildung von Fachkräften für Rückengesundheit/Kursleiter Rückengesundheit zu aktualisieren. Diese Fachkräfte sollen für folgende Einsatzgebiete eine Aktualisierung des KddR-Currriculums – acht Argumente, die dafür sprechen: 1. Die wissenschaftlichen Grundlagen des KddR-Curriculums sind über 16 Jahre alt – es gibt aktuellere Studien, die bislang noch nicht berücksichtig wurden. 2. Die Begriffe „Rückenschule“ und „Rückenschullehrer:in“ sind veraltet – an ihre Stelle treten „Rückengesundheit“ und „Fachkraft für Rückengesundheit“. 3. Die Förderung der Rückengesundheit erweitert den Fokus vom Rücken auf das komplette Bewegungssystem. Sie beinhaltet den Aufbau elementarer gesundheitsförderliche Selbstmanagement-Strategien, die Stärkung der Selbstwirksamkeit und umfasst sowohl die Verhaltens- als auch die Verhältnisprävention. 4. Die Fachkraft für Rückengesundheit verfügt zusätzlich zur bewegungsbezogenen Kernkompetenz über Grundkenntnisse in den Bereichen „Entspannung, Stressmanagement und Ernährung“. 5. Die Fachkraft für Rückengesundheit agiert auf der Basis wissenschaftlich anerkannter und bewährter Gesundheitsmodelle. Dazu gehören der bio- psychosoziale Ansatz, das Salutogenese-Modell, das Systemische-Anforderungs-Ressourcen-Modell (SAR) und die gesundheitsförderlichen Strategien zur Stärkung von Empowerment, Resilienz, Achtsamkeit und Embodiment. 6. DieHandlungsfelder für dieFachkraft für Rückengesundheitweitensichaus– zusätzlich zur individuellen, verhaltensbezogenen Prävention kommt die Prävention in Lebenswelten und Betrieben. 7. Die Nachfrage hinsichtlich einer Fortbildung zum Rückenschullehrer bzw. zur -lehrerin hat sich in den vergangenen Jahren stark reduziert. Gesundheitspädagogische Strategien geraten bei Trainingskursen wie RückenFit verstärkt aus dem Blickwinkel. Die Zielgruppen werden nicht mehr mit nachhaltigen Strategien erreicht. Das Grundverständnis und die Attraktivität für die Basis-Fortbildung muss gefördert werden. 8. Die Lehrgangsmethoden zur Fortbildung der Fachkraft für Rückengesundheit berücksichtigen zukünftig digitale Formate. Diese Methode erleichtert die Arbeit in einem interdisziplinären Referententeam. Besonders renommierte Experten sind für digitale Formate besser zu gewinnen als für Präsenzveranstaltungen. Ebenso wird die Zusammenstellung der Fortbildungsgruppen durch mobile Lernformen erleichtert. Reise-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten können reduziert werden. Es gilt somit eine ausgewogene Balance zwischen digital und präsenz zu finden. 1. 2. 3. 4. 5. 6. . 8.
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