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Interdisziplinäre Fachbeiträge 18 AGR aktuell 2022/67 | Aktion Gesunder Rücken e. V. Die Fortbildungsvereinigung für Orthopädie-Technik e. V. (FOT) suchte für den 65. FOT-Kongress einen Referenten bzw. eine Referentin für rückengerechte Verhältnisprävention für Vorträge zum Motto „Sitzen und seine Konsequenz“. Die AGR konnte die Sportwissenschaftlerin Jana Palmowski, die das Thema bereits in Lehrveranstaltungen an der Justus-Liebig-Universität Gießen referierte, für einen Vortrag zum Thema Activity Tracking erfolgreich an die FOT vermitteln. Christina Scheil von der AGR kam mit dieser Anfrage im April letzten Jahres auf mich zu. Da der Kongress in Hameln stattfinden sollte und die Anfahrt für mich kurz war, nutzte ich die Möglichkeit, vor Ort mit dabei zu sein und nahm Kontakt zum Veranstalter auf. Die Vermittlung war unkompliziert und alle Formalia waren mit dem Vorstand der FOT schnell geregelt. Motivation für mehr Aktivität? Einer der Themenvorschläge für die 12-minütigen Vorträge war „Im Kampf gegen das Sitzen – die Rolle der Fitnesstracker, Smartwatches und Co.“. Da Activity Tracking auch häufig ein Thema in meinen Lehrveranstaltungen im Rahmen meiner Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Justus- Liebig-Universität Gießen gewesen ist, stand ich schließlich am 25.09.2021 in Hameln in der Rattenfängerhalle, um einen Vortrag zumThema „Im Kampf gegen das Sitzen – Nutzen und Grenzen von Activity Trackern“ zu halten. Der 65. FOT-Kongress der Fortbildungsvereinigung für Orthopädie-Technik (FOT) in Hameln war gut besucht. Die Session, an der ich teilnahm, stand unter dem Motto „Das sitzt – Innovationen, Wirbelsäule, Sitzen mit Konsequenzen, Orthetik digital”. Mein Vortrag beschäftigte sich mit tragbaren Messsys- temen (Activity Tracker), die körperliche Aktivität messen können, sogenannten Wearables. Das Thema stieß bei den Teilnehmenden auf breites Interesse und sorgte im Anschluss für eine angeregte und ausgiebige Diskussion. Auf dem Markt erhältlich ist eine grenzenlose Vielfalt dieser Geräte – von Ringen bis hin zu Schuhen, mit unterschiedlichsten technischen Messsystemen und zugrunde liegenden Algorithmen (Rodrigues et al. 2018). Der Fokus des Vortrags lag auf den Uhren, die am Handgelenk getragen werden können, weil sie am alltagstauglichsten und gleichzeitig relativ weit verbreitet sind. Auch einige der anwesenden Teilnehmenden trugen solche Fitnesstracker an ihrem Handgelenk. Die Genauigkeit dieser Geräte ist je nach betrachtetem Parameter (zum Beispiel Kalorien- verbrauch, Schrittzahl, Streckenlänge, Pulsschlag) und Art des Messsystems (zum Beispiel Ring, T-Shirt, Uhr, Schuh) sehr unterschiedlich. Hinzu kommt, dass die Forschung fast immer einen Schritt hinter der Technik herhinkt, da sich die Algorithmen der Geräte und der zugehörigen Apps, mit denen sie sich synchronisieren lassen, permanent weiterentwickeln. Studien beziehen sich daher meist auf zurückliegende Generationen von Geräten. Zwei Anwendungsbeispiele sollen den Nutzen und die Grenzen der Tracker verdeutlichen: Vielen ist bekannt, dass eine erhöhte Schrittzahl pro Tag einen positiven Einfluss auf die Gesundheit hat: Die Pulswellengeschwindigkeit reduziert sich mit zunehmender Schritt- >> Referentenvermittlung für den 65. FOT-Kongress Nutzen und Grenzen von tragbaren Messsystemen (Activity Tracker) Jana Palmowski | Freiberufliche Sportwissenschaftlerin, AGR-Referentin für rückengerechte Verhältnisprävention

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