agr-aktuell-66

61 Berichte aus den Verbänden AGR aktuell 2021/66 | Aktion Gesunder Rücken e. V. durch einen überwiegend sitzenden Lebens- stil vermindert werden kann. Auf den Tag heruntergebrochen, sollte man sich also etwa 22 Minuten bewegen. Doch was ist, wenn die Rückenschmerzen akut sind? Hier kann die Osteopathie helfen. Das bestä- tigte die BVO-Umfrage von 2018: Patienten, die mit akuten Rückenschmerzen ihren Osteo- pathen aufsuchten, ging es nach der Behand- lung deutlich besser – selbst jenen, die mit chronischen Schmerzen zu tun hatten. „Es gibt wunderbare osteopathische Techni- ken, die sich positiv auf den Rücken auswir- ken“, so Stoll. Das bestätigt auch BVO-Mitglied Dr. Teichgräber: „Meinen Patienten helfen die osteopathischen Behandlungen. Genauso wie den Menschen einfach nur ein Ohr für ihre Sorgen und Nöte anzubieten, aktiv zuzu- hören, der soziale Kontakt und natürlich die Berührung.“ Der Rücken ist jedoch nicht das einzige Pro- blem in Homeoffice-Zeiten: „Hinzu kommen der ‚Mausarm‘, Nackenprobleme oder Kopf- schmerzen“, zählt das BVO-Vorstandsmitglied auf. Auslöser sind ergonomische Gesichts- punkte wie der Abstand zum Bildschirm, der Blickwinkel, die Neigung des Monitors oder die Tastatur. „Die guten ergonomischen Ar- beitsstühle und Schreibtische kompensieren schon einiges“, weiß Stoll. Zuhause investie- ren die Menschen ins heimische Büro nicht so viel, da sie in der Regel für private Büroarbei- ten nicht so lange sitzen. Präventiv geht auch! „Durch das viele Sitzen entsteht neben den Verspannungen ein venöser und lympha- tischer Rückstau in den Gefäßen“, erklärt Dr. Teichgräber. Diese sollten bei einer ganz- heitlichen Behandlung nicht vergessen werden, da ein solcher Stau entzündliche Stoffwechselprodukte im gesamten Körper langsamer abtransportiert. „Mit der richtigen Ernährung kann jedoch die Darmflora (bzw. das Mikrobiom) positiv beeinflusst werden – und somit auch die Stimmung. Das haben bereits viele Studien gezeigt.“ Eine Ergänzung dazu bieten osteopathische Behandlungen: Vor allem mit „viszeralen“ Techniken lassen sich die Organe im Brust- und Bauchraum so mobilisieren, dass – falls vorhanden – alte Verklebungen gelöst werden bzw. neue Verklebungen oder Stauungen ver- hindert werden können. Das trägt dazu bei, dass der Rumpf allgemein mobiler bleibt und infolgedessen weniger Verspannungen an an- derer Stelle auftreten. Die Osteopathie kann aber noch mehr. „Pro- phylaktisch können wir mit verschiedenen osteopathischen Techniken dafür sorgen, dass zum Beispiel bei längerem Sitzen die Beine oder Füße nicht einschlafen oder allgemein die Mobilität im Becken und in der Wirbelsäu- le überhaupt gegeben ist, um sich ‚gut‛ hinset- zen zu können“, erklärt Stoll. So dürfe auch auf keinen Fall die Nacken- und Armmuskulatur vergessen werden, die fähig sein muss, eine längere Sitzdauer auszuhalten. „Rückenschmerzen sind zwar lästig und die meisten von uns hatten schon welche, aber mit der richtigen Aufklärung und Behandlung – und damit ist eben nicht nur die Haltungs- schulung gemeint – konnte ich den meisten meiner Patienten dauerhaft helfen", sagt Godehard Stoll. ' Kontaktinformationen Bundesverband Osteopathie e. V. Jacqueline Damböck | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Tel.: 09232 8812624 presse@bv-osteopathie.de www.bv-osteopathie.de Was zeichnet die Osteopathie aus? Der Osteopath diagnostiziert und behan- delt ausschließlich mit den Händen. Die osteopathischen Techniken beruhen auf drei Basisprinzipien: { { körpereigenes Regulationssystem { { Stärkung der Widerstandsfähigkeit { { Entwicklung von Kompensations- möglichkeiten Eine ganzheitliche Betrachtung der Be- schwerden ist dabei Ausgangspunkt für jeden Osteopathen. Hier werden nicht nur physische Funktionsstörungen er- kannt, sondern auch psychosomatische Ursachen erforscht sowie die Ernährung und die jeweiligen Lebensfaktoren mit einbezogen. Ziel der osteopathischen Be- handlung ist es, dass die Harmonie aller Funktionen wieder hergestellt wird. Über den Bundesverband Osteopathie e. V. Der Bundesverband Osteopathie e. V. – BVO ist die berufliche Interessenvertre- tung für die osteopathisch arbeitenden Therapeuten, Schulen und Einrichtungen in Deutschland. Rund 3.000 Mitglieder legen ihr Vertrauen in unsere Arbeit. Seit knapp 20 Jahren setzen wir uns ein für eine qualifizierte Ausbildung mit einheit- lich festgelegten Richtlinien zur Osteo- pathin/zum Osteopathen sowie einer gesetzlich anerkannten Berufsausübung der Osteopathie. Nur so kann eine hohe Sicherheit und Qualität, vor allem für Pa- tienten, garantiert werden. So ist in der Satzung auch festgeschrie- ben, dass der BVO unter anderem die Osteopathie im Bereich Ausbildung, Fort- bildung, Wissenschaft und Forschung sowie deren Ausübung zum Wohle der Bevölkerung fördert. Das geschieht un- ter anderem auch durch Informationen und Aufklärung für Patientinnen und Patienten.

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