agr-aktuell-66

53 Neues aus der Verhältnisprävention AGR aktuell 2021/66 | Aktion Gesunder Rücken e. V. Ergonomisch optimierte Arbeitsplätze bieten viele Vorteile Nach Auswertung der Studie stechen beson- ders zwei Hauptargumente für die Implemen- tierung von ergonomischen Arbeitsplatzsys- temen hervor: die Reduktion von Fehlzeiten sowie eine Steigerung der Mitarbeiterzufrie- denheit. Weiterhin ist die Erhöhung der Ar- beitseffizienz ein wichtiger Punkt für einen Großteil der Befragten. All das sorgt für eine guteMitarbeiterbindung, womit eine Fluktua- tion von Arbeitskräften vermieden werden kann. Das wiederum begünstigt die Produk- tivität und Arbeitseffizienz. Nicht zu vernach- lässigen ist die Außenwirkung. So kann das Unternehmen mit optimalen Arbeitsbedin- gungen werben. Das erhöht die Attraktivität als Arbeitgeber. Mitarbeiter: Zusammenarbeit erleichtert Einführung Aus Sicht der Experten ist es sehr wichtig, den Einsatz von ergonomischen Arbeitsplatz- systemen als strategische Entscheidung für das gesamte Unternehmen zu sehen. Ein Verständnis für die Notwendigkeit und den Nutzen dieser Systeme ist auf allen Hierar- chieebenen unumgänglich. Damit die Ergo- nomie einen gewissen Stellenwert in der Unternehmenskultur erreicht, müssen die Angestellten frühzeitig informiert und in den Prozess eingebunden werden. So kann sich die Unternehmensführung auch viele Schritte vereinfachen. Durch die Schulung einzelner Mitarbeiter zu neuen Themen können diese ihren Kollegen die Vorteile sowie den Nut- zen der ergonomisch optimierten Systeme erläutern. Unter dem Namen „Ergoscouts“ sind sie für die Einweisung in ergonomische Arbeitsplatzsysteme verantwortlich. Weiter- hin stehen sie bei Fragen der Mitarbeiter in der manuellen Produktion zur Verfügung und kommunizieren auf Augenhöhe. Bürostuhl und Arbeitstisch sind nicht das Ende Für viele Unternehmen stehen verstellbare Ar- beitsstühle und höhenverstellbare Arbeitsti- sche immer noch sinnbildlich für verhältnis- ergonomische Lösungen. Allerdings ist das Verhältnisergonomische Lösungen beinhalten weit mehr als (höhen)verstellbare Arbeitsstühle und -tische. Auch Systeme zur Greifraumoptimierung wirken sich positiv aus, werden aber derzeit noch wenig in Bereichen mit manueller Produktion eingesetzt. Portfolio viel breiter. So führen Hebehilfen, auf die individuellen Anforderungen einstell- bares Licht, Fußmatten, Fuß- und Armstützen oder Systeme zur Greifraumoptimierung ebenso zur Optimierung von Arbeitsplätzen. Trotz dessen kommen sie in vielen Bereichen der manuellen Produktion nicht zur Anwen- dung. Die Wirkung, die solche Komponenten haben, sollte allerdings nicht unterschätzt werden. Fehlt beispielsweise eine auf den Greifraum des Mitarbeiters angepasste Materialbereit- stellung, kann es trotz höhenverstellbarem Stuhl und Tisch zu einer Fehlbelastung kom- men. Es ist dabei im Sinne des Unternehmens nicht auf günstige Ergonomielösungen „von der Stange“ zurückzugreifen. Es sollte jeder Aspekt des Arbeitsablaufs betrachtet und da- für entsprechende Hilfen ausgewählt werden. So sind beispielsweise ein optimaler Lärm- schutz, passende Arbeitszeitmodelle, regel- mäßige Pausen, die Möglichkeit der Jobrota- tion sowie die finanzielle Unterstützung bei der Teilnahme an Rückenkursen wichtige und zu berücksichtigende Aspekte, damit die Mitarbeiter dauerhaft ihre volle Leistungs- fähigkeit einbringen können. Die Studie „Wie ergonomisch arbeiten Unter- nehmen in der manuellen Produktion?“ steht zum Download bereit unter: https://welcome.item24.de/studie-ergono- mie-am-industriearbeitsplatz ' Kontaktinformationen item Industrietechnik GmbH Nicole Melder 42699 Solingen www.item24.com In der Mehrzahl der befragten Unternehmen sind ergonomische Arbeitsplatzsysteme in der manuellen Produktion bereits vorhanden.

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