agr-aktuell-66

Neues aus der Verhältnisprävention 52 AGR aktuell 2021/66 | Aktion Gesunder Rücken e. V. Ergonomisch optimierte Arbeitsplätze sind in vielen Wirtschaftsunternehmen bereits Standard. Allgemein ist bekannt, dass eine passende Ausstattung für Angestellte zu mehr Leistung und weniger Fehlzeiten führt. Auch in der Industrie werden ergonomische Gesichtspunkte immer häufiger berücksichtigt. Eine von iteminAuftraggegebeneStudie zeigt, dass einUmdenken stattfindet. AllerdingswirddasThemameist nur ange- schnitten und beschränkt sich auf die Neuanschaffung von höhenverstellbaren Arbeitstischen und -stühlen. Viele unterschätzen noch die Ge- fahren, die fehlende Ergonomie am Arbeitsplatz mit sich bringt. Mit dieser Meinung stimmt auch die Mehrheit der Studienteilnehmer überein. >> Ergonomie: Was kommt nach Bürostuhl und Arbeitstisch? Eine Studie zum ergonomischen Arbeiten in der Industrie Nach Informationen der item Industrietechnik GmbH WiestehtesumdieErgonomieindermanuellen Produktion? Die item Industrietechnik GmbH hat zusammen mit dem Marktforschungsinsti- tut Innofact AG eine Studie durchgeführt, um genau das herauszufinden. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Unternehmen mit ma- nuellen Produktionsabläufen. Ansprechpartner sind Entscheider oder Mitentscheider bei der Auswahl und Konfiguration von Arbeitsplatz- systemen. Weiterhin wurden auch Kunden befragt, die ihren Mitarbeitern bereits ergo- nomisch optimierte Industriearbeitsplätze zur Verfügung stellen. Zusätzlich berücksichtigt die Studie die Erkenntnisse aus Gesprächen mit Ex- perten ausWirtschaft und Forschung. Final sind die Erfahrungen von Entscheidern ausmittleren und kleinen Unternehmen, die ihre manuellen Produktionsabläufe bereits ergonomisch opti- miert haben, in die Ergebnissemit eingeflossen. Ergonomisch optimierte Arbeitsplätze überzeugen Zu der Einsicht, dass neben dem Büroarbeits- platz auch der Industriearbeitsplatz ergono- misch optimiert sein sollte, sind mittlerweile viele Arbeitgeber gelangt. Die Auswertung der Studie zeigt, dass 83 Prozent der befragten Unternehmen ergonomische Arbeitsplatzsys- teme in der manuellen Produktion installiert haben. Weiter haben Investitionen mit ergo- nomischem Hintergrund einen besonders ho- hen Stellenwert bei 55 Prozent der Firmen. Oft sind allerdings die Kosten für die Anschaffung und Umgestaltung der Knackpunkt beim Um- bau auf ergonomische Industriearbeitsplätze. So ist der Preis zusammen mit dem Zeitauf- wand für die Implementierung für viele Un- ternehmen ein Hauptargument gegen eine Neuanschaffung. Lean Production spielt wichtige Rolle für Ergonomie Eine treibende Kraft für die Installation von ergonomischen Arbeitsplätzen sind meist die Fachkräfte für Arbeitssicherheit in den Unter- nehmen, die Mitarbeiter selbst oder der Be- triebsrat. Oft sind nach Meinung der Experten Arbeitsunfälle oder der drohende längere Aus- fall einer Arbeitskraft Gründe für ein Handeln der Verantwortlichen. Eine besondere Bedeu- tung bei der Entscheidungsfindung haben da- bei auch die Lean-Experten. Eine Beschreibung der Vorteile liefert Prof. Dr.-Ing. Ahrens, Studien- gangsleiter Bachelor of Science Wirtschaftsin- genieurwesen an der Nordakademie Elmshorn: „Durch entsprechende Maßnahmen lässt sich die Arbeitseffizienz optimieren und die ergono- mische Verschwendung vermeiden. Dies wird allerdings noch zu wenig beachtet.“ Die item Industrietechnik GmbH untersuchte in ihrer neuesten Studie, wie ergonomisch Unternehmen in der manuellen Produktion arbeiten.

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