agr-aktuell-66

Interdisziplinäre Fachbeiträge 20 AGR aktuell 2021/66 | Aktion Gesunder Rücken e. V. indirekt begegnet, liegt die Frage nach der Wichtigkeit schon nahe. Aber was wissen wir überhaupt über unseren Schlaf und warum ist er tatsächlich so wichtig? Und finden wir hier eine Antwort auf die Kernfrage? Fakt ist, dass im Körper während des Schlafes extrem viel passiert, zum Teil mit höheren Gehirnleistungen als im Wachzustand. So werden zum Beispiel in der Tiefschlafphase Wachstumshormone (HGH) produziert, die unser Immunsystem stärken, und die End- verdauung findet während des Schlafes statt. Unter anderem erlernen wir, das heißt internalisieren und speichern wir motorische Bewegungsmuster, wenn wir schlafen. Unser Schlaf wird in verschiedene Phasen unterteilt und in jeder dieser Phasen finden bestimmte physiologische und biochemische Prozesse statt. So ist es wichtig, dass man im Schlaf auch jede dieser Phasen adäquat erreicht, sie sollten also nicht durch Ein- oder Durchschlafstörungen sowie defizitäre Inten- sitäten gestört zu sein. Was hat Stress mit Schlafstörungen zu tun? Stress- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weiter auf dem Vormarsch. Sie sorgen für unzureichende Schlafqualitäten und alle drei Faktoren wiederum begünstigen und bedingen sich gegenseitig. Die Dringlichkeit, sich mit diesem Thema auseinanderzuset- zen, zeigt allein schon die Tatsache, dass laut TK-Studie jeder dritte in Deutschland lebende Mensch schlecht schläft (www.tk.de/tk/ themen/pr aevention- und-fehlzeiten/ schlafstudie-2017/962468). Die WHO pro- gnostiziert sogar einen weiteren Anstieg von Stresserkrankungen, die sehr häufig mit Schlafdefiziten und -störungen einhergehen oder durch diese (mit)verursacht werden. An- zeichen – direkte wie auch indirekte – gibt es viele: So spricht beispielsweise eine Morgen- steifigkeit dafür, dass wir auf skelettomusku- lärer Ebene während der Nacht nicht adäquat detonisiert und dadurch andere Ebenen nega- tiv beeinflusst wurden, wie zum Beispiel das vegetative Nervensystem mit den hormonbil- denden Organen, auf die es einwirkt. Im Rahmen der Work-Life-Balance-Systeme entwickeln sich viele Ideen und Konzepte, die jedochmitunter„lediglich“Ausgleichschaffen. Die Kernfrage lautet also: „Wie könnte es möglich werden, dass unser Energiepotenzial und unsere Stressresistenz ganzheitlich wach- sen und gleichzeitig die Voraussetzung und diverse Bedingungen für mehr Gesundheit schaffen?“ „Ohne Regenration keine Leistung“, diesen Slogan hat jeder schon mal gehört, und die meisten Smartphones haben bereits, neben einem Wecker, einen Schlaftracker als Featu- re der Uhr vorinstalliert. Titel wie „Schlank im Schlaf“ oder „Lernen imSchlaf“ oder Aussagen wie „Schlaf Dich gesund“ kennen wir alle. Auch Werbung von „gesunden Betten“ hat jeder schon gesehen. Was passiert eigentlich, während wir schlafen? Wenn man also mal überlegt, wo und wie häufig uns das Thema Schlaf direkt oder >> Selbstoptimierung durch Schlafcoaching Neue Perspektiven für optimale Work-Life-Balance Nadine Jasmin Kaltenbrunner I Dipl.-PT, Referentin & zertifizierter Schlafcoach, Key-Account- & Gesundheitsmanagerin bei DIE SCHLAFPROFIS GmbH Die Schnelllebigkeit unserer heute so technisierten Zeit und unsere damit ver- bundene Beschleunigung stellen mittler- weile ein Manifest der Normalität dar. Die einen leben somit das Motto „Höher, schneller und weiter“, die anderen – und davon immer mehr – erkennen für sich die Notwendigkeit der Entschleunigung und leben Themen wie Achtsamkeit, Superfoods usw.

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