agr-aktuell-66

Interdisziplinäre Fachbeiträge 16 AGR aktuell 2021/66 | Aktion Gesunder Rücken e. V. Rückenschmerzen sind häufig mehr als einfach nur eine körperliche Dysfunktion. Wenn wir uns auf die Suche begeben, wo Rückenschmerzen ihren tatsächlichen Ursprung haben, geht die Suche weit über die reinen anatomischen Strukturen an der Körperstelle des Beschwerdebildes hinaus. Doch wie lassen sich die echten Ursachen finden? Und wie können sie auch noch direkt und nachhaltig aufgelöst werden? Am liebsten noch ohne invasives oder ma- nipulatives Zutun des Therapeuten? >> hnc – human neuro cybrainetics ® bei Rückenschmerzen Stressoren finden und Entspannung fördern Nach Informationen der Gemeinschaft für hnc – human neuro cybrainetics® GmbH { { Wir ziehen den Schwanz (Steißbein) ein (Anspannung der imWirbelkanal verlaufenden Dura mater und damit einhergehend eine erhöhte Druck- belastung auf Wirbelgelenke und Bandscheiben, erhöhter Zug auf die Schädelknochen, wie zum Beispiel das Sphenoid). { { Wir richten die Nackenhaare auf (Anspan- nung der Nackenmuskulatur, insbesondere des Splenius capitis, dessen Dauerbelas- tung zu HWS-Problemen führen kann). Was passiert bei Stress sonst noch? Das oben beschriebene Beispiel im Flucht-/ Kampf-Modus zeigt, was passiert. Im Körper werden zahlreiche Mechanismen in Gang gesetzt, die uns befähigen, uns zur Wehr zu setzen: Das Herz schlägt schneller, die At- mung wird intensiver, die Gefäße weiten sich, die Muskulatur wird angespannt, ist in einem „Vorstartzustand“… Wann immer wir in eine gefährliche Situation geraten, einen Unfall erleiden, uns verletzen, stürzen, angegriffen werden etc., versucht unser Nervensystem zuallererst, die „Schalt- zentrale“ Kopf aus der Gefahrenzone heraus- Das System „Mensch“ Im Rahmen der Evolution hat sich der Mensch mit seinem filigran orchestrierten Nerven- system vor langer Zeit entwickelt. Dieser Zeitraum reicht circa zwei Millionen Jahre zurück. Hierbei konnte sich das Nervensystem Tausende von Jahren Zeit lassen, um sich an die jeweiligen äußeren Gegebenheiten wie Tag-Nacht-Rhythmus, Nahrungssuche, Gefah- rensituationen etc. anzupassen. Insbesondere in den letzten 200 Jahren hat sich an unseren äußeren Umständen und Lebensgewohnheiten eine Menge verändert, doch unser Nervensystem und die daraus resultierenden Reaktionen sind „die alten“ geblieben. Limbisches System Es ist das limbische System, eine der ältes- ten Funktionseinheiten unseres Gehirns, welches im Laufe der Zeit gelernt hat, auf die Einflüsse aus der Umwelt entsprechend zu reagieren. Das limbische System befä- higt den gesunden Menschen zu entspre- chenden Handlungsmöglichkeiten: Ist die Herdplatte heiß, ziehe ich die Hand weg. Man könnte fast sagen: „Erst handeln, dann denken“. Zu den wichtigsten Ur-Funktionen jener zentralen Einheit gehören unter anderem: { { Flucht/Kampf { { Ernährung/Regeneration { { Reproduktion Unser Körper kann sich in der Regel nur auf eine dieser Funktionen konzentrieren. So wer- den in einer Situation, in der wir unter Stress stehen, beispielsweise die Verdauungsfunk- tionen eingeschränkt. Ein Blick ins Tierreich, wie zum Beispiel zum Hund, dessen Evolution lange mit der unsri- gen parallel verlief, veranschaulicht sehr gut, was bei anhaltendem Flucht-/Kampf-Reflex passiert. Fühlen wir uns einer Gefahr ausgesetzt oder angegriffen, gehen wir – teilweise unbewusst – in einen Verteidigungs- modus: { { Wir beißen die Zähne zusammen (Konsequenz: Kopfschmerzen durch überbeanspruchte Kaumuskulatur der Masseter- und Temporalismuskulatur).

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