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Berichte aus den Verbänden 54 AGR aktuell 2020/64 | Aktion Gesunder Rücken e. V. >> Früherkennung ist der Schlüssel zum Erfolg Deutsches Skoliose Netzwerk (DSN) steht Betroffenen seit zehn Jahren mit Rat und Tat zur Seite Nach Informationen des Deutschen Skoliose Netzwerkes So informiert das DSN über seine Webseite und ein regelmäßig erscheinendes Magazin über alle relevanten Themen rund um die Skoliose von der Diagnostik über Behand- lungsmöglichkeiten wie Korsettversorgung oder Operation bis zu Rehabilitationsangebo- ten und unterstützt auch bei sozialrechtlichen Fragen. Bei Bedarf vermittelt das Netzwerk be- troffenen Erwachsenen oder Eltern chronisch kranker Kinder und Jugendlicher Kontakte zu geeigneten Ärzten und Therapeuten. Zudem organisiert das DSN Selbsthilfegruppen, in denen ein persönlicher und vertrauensvoller Austausch möglich ist. „Durch gegenseitige Unterstützung, Ermutigung und durch den Erfahrungsaustausch der Gruppenmitglieder soll die Eigeninitiative gefördert und gestärkt werden – nicht als Patient, sondern als Mit- glied einer Gemeinschaft mit anderen Betrof- fenen und in Augenhöhe“, erläutert Moog die Zielsetzung dieser Gruppen. Drei bis fünf Prozent der Bevölkerung sind in Deutschland von Skoliose betroffen – eine Erkrankung, die umgangssprachlich auch Wirbelsäulenverkrümmung genannt wird. „Menschen mit einer Skoliose- Erkrankung, egal ob als Erwachsener, als Kind oder Jugendlicher, haben nicht nur jeden Tag mit Einschränkungen und Belas- tungen durch diese chronische Erkrankung zu kämpfen, sondern erleben darüber hinaus auch oft Unverständnis, Rat- und Hilflosigkeit und stoßen an die strukturel- len Grenzen unseres Gesundheitssystems“, erklärt Hans-Theo Moog, Gründer und Geschäftsführer des Deutschen Skoliose Netzwerkes (DSN) mit Sitz in Bonn. Die gemeinnützig tätige, anerkannte Selbst- hilfeorganisation wird von Skoliose- Betroffenen geleitet und steht erkrankten Menschen unter dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ mit Rat und Tat zur Seite. Die Erkrankung sollte möglichst früh erkannt werden Ein Schwerpunkt der Arbeit des Netzwerkes ist Aufklärung über die Bedeutung der Früh- erkennung dieser Krankheit. Moog ist selbst Betroffener. Bei ihm wurde die Diagnose mit 13 Jahren durch Zufall gestellt. „Damals stan- den Ärzte, Therapeuten oder Korsettbautech- niker dem noch hilflos gegenüber, oft mit den Worten: Das haben viele junge Leute, machen Sie sich keine Sorgen, das wächst sich wie- der gerade“, so der gebürtige Ahrweiler, der aufgrund dieser Erfahrung das Netzwerk ins Leben rief, das seit seiner Gründung im Jahr 2010 ständig wächst. Eine Skoliose im frühen Stadium macht meist keine Probleme und fällt im Alltag kaum auf. Allerdings lassen sich zu diesem Zeitpunkt die Fehlentwicklungen noch gut korrigieren. Je älter die Jugendlichen werden und je mehr die Skoliose voranschreitet, desto schwieriger wird die Behandlung. Und ist die Entwick- lung erst einmal in Gang gesetzt, geht diese unbehandelt immer weiter. Im Erwachse- nenalter ist dann mit Nebenwirkungen wie der Störung der Herz-, Lungen- und anderer Vitalfunktionen, Einschränkungen der Beweg- lichkeit und zusätzlichen Schmerzen zu rech- nen. „Dann ist an eine ursächliche Therapie kaum oder nicht mehr zu denken. Deshalb ist die frühe Entdeckung dieser Erkrankung so wichtig“, weiß Moog. Mit kritischem Blick können Eltern frühzeitig feststellen, ob ihr Kind eine Haltungsschwä- che aufweist. Dabei sollten sie sich in etwa drei Metern Abstand genau hinter das ruhig stehende und möglichst unbekleidete Kind stellen. Dessen Füße müssen etwa hüftbreit auseinanderstehen, die Arme locker herab- hängen, und das Kind muss entspannt nach In den Ausstellungsräumen werden unter anderem rückenschonende Stühle präsentiert.

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