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Neues aus der Verhältnisprävention 48 AGR aktuell 2020/64 | Aktion Gesunder Rücken e. V. Psychische Belastungen im Arbeitsumfeld kommen zwar nicht selten vor, sind aber immer noch ein Thema, über das niemand gerne spricht. >> Psychische und physische Belastung am Arbeitsplatz hängen eng zusammen Ergonomie wirkt Stress entgegen Nicole Melder | item Industrietechnik GmbH Die damit zusammenhängenden Fehlzeiten nehmen zugleich stetig zu. Arbeitgeber soll- ten Arbeitsumgebung und -bedingungen also detailliert analysieren. Es gilt zu überprüfen, was Mitarbeiter möglicherweise bekümmert und wie sich ihr Wohlbefinden und somit auch ihre Effektivität steigern lassen. Hierbei nimmt auch die Ergonomie eine entscheiden- de Rolle ein, was zunächst überraschen mag. Psychische und physische Belastungen sind jedoch häufig miteinander verknüpft: So kön- nen psychische Probleme zu Verspannungen und somit zu chronischen Schmerzen führen. Ergonomie ist zudem nicht auf Bürotätigkei- ten beschränkt – gerade in der manuellen Montage in der Industrie müssen einseitige Haltungen vermieden werden. Individuell konfigurierbare Arbeitstische, Stühle und Be- triebsmittel sind daher das Mittel der Wahl. Bislang fehlte eine Studie aus Deutschland, die aufzeigt, wie verbreitet Ergonomie in der manuellen Fertigung wirklich ist. Unterneh- men fehlte daher eine Vergleichsmöglichkeit. Mit der Ergonomie-Studie (https:/ welcome. item24.de/studie-ergonomie-am-industriear- beitsplatz) von item Industrietechnik schließt sich diese Lücke. Belastungen nehmen zu, doch Ergonomie weist den Weg zur Linderung SeelischeBeeinträchtigungenentstehendurch vielfältige Faktoren. In der Macht des Arbeits- gebers liegt es jedoch, für positive Rahmen- bedingungen zu sorgen. Ohnehin fordert die Rasanz, mit der sich die Welt verändert, ihren Tribut. Mit steigendem Stresslevel erhöht sich dieWahrscheinlichkeit, dass es nicht bei nach- lassender Konzentration oder Ermüdungser- scheinungen bleibt. Laut dem „Gesundheits- report 2020“ der Techniker Krankenkasse sind die durchschnittlichen Fehltage der Bundes- bürger zwar von 15,49 auf 15,37 Tage gesunken. Gleichzeitig stellen psychische Erkrankungen die Hauptursache für Krankmeldungen dar. Zudem steigen die durch seelische Krankhei- ten bedingten Fehltage sukzessive an – von 2,71 (2017) auf 2,77 (2018) und schließlich auf 2,89 (2019). Dabei handelt es sich um den bis- herigen Höchststand. Oft wird übersehen, dass psychische und physische Belastungen am Arbeitsplatz eng zusammenhängen. Beispielsweise können körperliche Beschwerden schnell seelische Schwierigkeiten nach sich ziehen: Wenn der Spannungszustand der Muskeln erhöht ist, sind Verspannungen und in schwereren Fäl- len auch chronische Schmerzen nicht weit. Dies drückt auf die Seele, was die Sache noch mehr verkompliziert. Ob durch einen krank- heitsbedingten Ausfall oder eine verminderte Leistungsfähigkeit: In jedem Falle wird die Produktivität des Unternehmens verringert. Obwohl natürlich nicht alle Faktoren beein- flusst werden können, gibt es zahlreiche Maßnahmen, um ein positives Arbeitsumfeld

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