agr-aktuell-64
Neues aus der Verhältnisprävention 42 AGR aktuell 2020/64 | Aktion Gesunder Rücken e. V. Dass Frauen aufgrund ihrer unterschiedlichen Anatomie einen anderen Sattel als Männer fahren sollten, ist längst kein Geheimnis mehr. Ergonomie-Spezialist Ergon aus Koblenz hat sich die Mühe gemacht, dies in einer aufwendigen Studie zu belegen und daraufhin ein völlig neues Sattelkonzept entwickelt. >> Der „spürbare“ Unterschied zwischen Mann und Frau! Geschlechterspezifisches Sattelkonzept von Ergon Nach Informationen der RTI Sports GmbH Mit einem guten Sattel verhält es sich wie mit einem guten Schiedsrichter im Sport. Wenn der Außenstehende gar nicht merkt, dass er da ist, macht er seine Arbeit am besten. Und im besten Fall ist der Sattel nicht mehr und nicht weniger als der nahtlose, kaum spürba- re Übergang von Mensch zu Maschine. Er gibt der Radfahrerin, dem Radfahrer Halt, führt ihn bzw. sie und vermittelt im Idealfall größtmög- lichen Komfort und Fahrspaß. Wie muss ein perfekter Sattel aussehen? Was sich im Radfahr-Alltag als gar nicht so ein- fach erweist. Sitzbeschwerden, Druckschmerz bis hin zum Taubheitsgefühl sind vielen Rad- fahrerinnen und Radfahrern nicht unbekannt. So erweist sich die Ergonomie eines Sattels als mindestens ebenso komplex wie die kör- perlichen und physischen Voraussetzungen, die mitbringt, wer sich in bester Absicht aufs Fahrrad schwingt. Was unweigerlich zu Fra- gen führt: Gibt es geschlechterspezifische Besonderheiten, die zu beachten sind? Wie muss ein Sattel aussehen, damit sowohl Frau als auch Mann die perfekte Verbindung zu ih- rem Gefährt haben? Die erste Frage kann mit einem klaren ja be- antwortet werden. Die Anatomie des knöcher- nen Beckens bei Mann und Frau ist nun mal eine unterschiedliche. Der Innendurchmesser des weiblichen Beckens ist größer als beim Mann. Die Beckenschaufeln stehen bei der Frau weniger steil. Für Form und Gestaltung von Fahrradsätteln für Frauen und Männer aber sind andere anatomische Unterschiede von Relevanz. Da wäre zum einen der Sitzknochenabstand. Rein statistisch betrachtet ist dieser Abstand bei Frauen größer als bei Männern. Inner- halb der Stichprobe der unten genannten Er- gon-Studie reichen die Werte bei den Frauen von 9 bis 16 cm und bei den Männern von 8 bis 14,5 cm. Je größer der Abstand der beiden Sitzbeinhöcker, desto breiter sollte auch der Sattel ausfallen. Doch es gibt hier auch ei- nen großen Überschneidungsbereich. Für die Wahl des Fahrradsattels muss also stets eine individuelle Messung erfolgen. Modell ST Core Prime für die weibliche Anatomie
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ2Mzcy