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31 Interdisziplinäre Fachbeiträge AGR aktuell 2020/63 | Aktion Gesunder Rücken e. V. Bewegung. Richtig bewegt, ist unser wich- tigstes Stützorgan in der Lage, uns ein Leben lang beschwerdefrei zu tragen. Die Qualität der Bewegung macht es aus Der Schlüssel zu einer leistungsfähigen, be- schwerdefreien und sich schnell erholenden Wirbelsäule ist zweifelsfrei regelmäßige und vor allem richtige Bewegung. Natürlich hilft es, die Rückenmuskeln zu kräftigen, aber das ist nur ein Teil der Anforderungen an unseren Rücken. Tatsächlich haben sehr viele Personen mit Wirbelsäulenschmerzen sogar ausgespro- chen kräftige Rückenmuskeln. Das rückengerechte Verhalten im Alltag kann eine große Rolle bei der Prävention von Wir- belsäulenbeschwerden darstellen. Es ist rat- sam, stets darauf zu achten, unter Belastung eine gerade Wirbelsäulenhaltung einzuneh- men, beim Radfahren genauso wie beim Sitzen, bei Gartenarbeiten, beim Heben oder Schneeschaufeln. Daher ist es eine der wich- tigsten Kompetenzen von Sportlern, auch unter hoher Belastung in jeglicher Körperposi- tion, eine neutraleWirbelsäule beizubehalten. Achten Sie daher stets darauf, nicht mit run- der, sondern mit gerader Wirbelsäule Ihren Alltag zu bestreiten. Koordination, Beweglichkeit und Kraft in ausgewogenem Verhältnis zueinander Neben der Kräftigung der sichtbaren großen Rückenmuskulatur müssen aber auch die tief- liegenden Muskeln stets gefordert werden. Diese sind für die Feinjustierung und die segmentale Beweglichkeit der einzelnen Wir- belkörper zuständig. Am besten können Sie diese Muskeln auf instabilem Untergrund (z. B. Gleichgewichtsplatten) oder beimStehen auf einem Bein trainieren. Ein gesunder Rücken lebt aber vor allem auch von beweglichen Gelenken. Gerade die Wirbelgelenke sowie Hüft-, Schulter- und Sprunggelenke verlieren unter Bewegungs- mangel schnell an Elastizität, Beweglichkeit und Koordination. Einschränkungen dieser Gelenke müssen dann die Wirbelgelenke kompensieren, was diese überlastet und zu Rückenschmerzen aller Art führen kann. Diesem Problem kann man durch ein gezieltes Bewegungsprogramm begegnen. Denn vergessen Sie nicht: Nichts hält unsere Wirbelsäule so in Schuss wie regelmäßige, dosierte und richtige Bewegung – sowohl im Alltag als auch im Sport. Fitnessmythen zum Thema Rücken aufgeklärt Sport schädigt den Rücken Das stimmt nur bedingt. Zum Ersten fördert Sport die Durchblutung der (Rücken-) Musku- latur und macht sie damit leistungsfähiger. Zum Zweiten funktionieren die Bandscheiben als Dämpferelement zwischen den Wirbelkör- pern wie Schwämme. Sie werden ausschließ- lich durch regelmäßige Be- und Entlastung ernährt und flexibel gehalten. Bei Belastung (Sitzen, Stehen, Heben etc.) wird diese Flüs- sigkeit aus der Bandscheibe gepresst, diese verliert an Dicke und kann in weiterer Folge Stöße nicht mehr so gut absorbieren. Die Bandscheibe kann die Nährstoffe und Flüssigkeit aus ihrer unmittelbaren Umge- bung nur aufnehmen, wenn sie regelmäßig und schonend in alle Richtungen bewegt wird (Schwammeffekt). Somit wird sie ständig wieder aufgefüllt und erhält ihre Kapazität, mechanische Belastungen zu absorbieren. Unterstützen Sie diesen Effekt durch regelmä- ßiges Wassertrinken. Es muss auch erwähnt werden, dass bei jeder Sportart und Trainingsform stets die korrekte und rückengerechte Ausführung im Vorder- grund zu stehen hat. Dann ist Sport auch für den Rücken gut. Leider wird noch immer mehr Wert auf Gewichte, Intensitäten und Wiederholungszahlen gelegt als auf die kor- rekte Ausführung von Bewegungen. Allein dadurch ließe sich schon vieles zum Positiven wenden. Auch falsch ist es, zu glauben, dass bei Rücken- schmerzen die Rückenmuskulatur gestärkt und trainiert werden muss. In der Regel ist genau das Gegenteil der Fall: Die Rückenstre- cker, welche den ganzen Tag unter Spannung stehen, sollten gelockert werden, der Hüft- beuger gedehnt und die Gesäßmuskulatur in Kombination mit der vorderen und seitlichen Rumpfmuskulatur gekräftigt werden. Schwimmen ist gut für den Rücken Auch die Meinung, dass Schwimmen gut für den Rücken ist, ist nur bedingt zu befürwor- ten. Es steht außer Frage, dass damit die Mus- kulatur um die Wirbelsäue gekräftigt wird. Optimal schwimmt man aber nur, wenn man waagrecht im Wasser schwimmt und sich die Wirbelsäule in neutraler Position (ohne Über- streckung im Halsbereich) befindet. Dies geschieht jedoch nur beim Kraulen und Rückenschwimmen mit der richtigen Technik – welche meist nur Vereins- und Profischwimmer beherrschen. Wer in der Schwimmtechnik ungeübt ist, streckt den Hals zu sehr, um den Kopf über Wasser zu halten, was wiederum die Halswirbelsäule und ihre Muskulatur enorm strapaziert und langfristig genau das Gegenteil bewirkt: Nackenschmerzen und Verspannungen. Viel Spaß und Freude an Bewegung wünscht Ihr innoVit-Team. ' Kontaktinformationen innoVit-health solutions A-8010 Graz Tel: +43 664 8315444 office@innovit.at www.innovit.at
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