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14 AGR aktuell 2020/63 | Aktion Gesunder Rücken e. V. AGR intern Die AGR ist sehr umtriebig. Man findet euch auf Messen und alle Jahre wieder taucht er auf, der „Tag der Rückengesundheit“ (TdR). Was hat die AGR damit zu tun? Der „Tag der Rückengesundheit“ wiederholte sich in diesem Jahr, genauer gesagt am 15. März, bereits zum19.Mal. Initiator des bundes- weiten Aktionstages war das Deutsche Grüne Kreuz (DGK) – wobei die AGR sehr schnell als unterstützender Partner mit dabei war. Als das DGK sich dann bedauerlicherweise mit seinem Engagement zurückziehen musste, übernahmen die AGR und seit einigen Jahren der BdR als neuer Partner diesen Aktionstag. Der dazugehörige „Expertenworkshop“, eine massive Präsenz in den Medien sowie viele regionale Veranstaltungen unter einem über- geordneten Thema prägen bis heute den „Tag der Rückengesundheit“. Und das hilft uns, im- mer wieder auf das Thema Rückengesundheit aufmerksam zu machen. Der TdR ist ja nur ein Baustein. Welche weiteren wichtigen Meilensteine gibt es aus deiner Sicht in der AGR-Geschichte? Tja, eigentlich sind es die vielen kleinen Din- ge, die etwas Großes entstehen lassen. Den- noch möchte ich mal drei Dinge ansprechen. Zum einen 2006, damals haben wir uns ent- schlossen, das bei uns gesammelte Wissen zur Verhältnisprävention in eine Fortbildung (Fernlehrgang) zu packen. Der Lehrgang hat übrigens seit 2010 die staatliche Zulassung. Inzwischen gibt es mehrere hundert gut ausgebildete AGR-Referenten, die die Verhält- nisprävention in Form von Vorträgen und Beratungen – und immer häufiger auch in Unternehmen, in Kursen, in ihren Praxen usw. – weitergeben. Ganz wichtig in unserer Aufklärungsarbeit sind die Medien. Die AGR ist ein gefragter Ansprechpartner für die Medien und auch für uns ist die gute Zusammenarbeit mit den Medien ein wichtiger Baustein unserer Arbeit. So haben wir jährlich über 8.000 Artikel (Print und Online) mit AGR-Beteiligung. Das ist na- türlich eine riesige Unterstützung unserer Aufklärungsarbeit – um die uns so manch ein Industrieunternehmen beneidet. Na, und dann hat es uns sehr gefreut, dass das AGR-Gütesiegel im Laufe der Jahre internatio- nal geworden ist. Das Siegel ist inzwischen in über 30 Sprachen verfügbar und weltweit an rückengerechten Produkten zu finden. Nicht nur, dass deutsche Firmen es im Ausland ein- setzen, auch ausländische Firmen sind bereits auf uns zugekommen. Das ist ja interessant, hast du da mal ein Beispiel? 2014 klingelte bei mir, wie so oft, das Telefon und am anderen Ende der Leitung befand sich ein Mitarbeiter des führenden Automobilher- steller aus Südkorea – die Firma Hyundai war am Apparat. Die Sitze eines neuen Fahrzeugs sollten für ihre besondere Ergonomie ausge- zeichnet werden. Dazu wurde weltweit nach einer Institution gesucht, die Sitzergonomie seriös und glaubwürdig bewerten kann. Nach intensiver Recherche blieb am Ende nur die AGR übrig. Das war natürlich ein großes Lob für unsere Arbeit. Etwas zögerlich schilderte ich den Ablauf und machte auf das Problem aufmerksam, dass die Prüfung nur in Deutsch- land stattfinden kann. Und so wurde kurzerhand in geheimer Mis- sion der streng bewachte Erlkönig, begleitet von vier Ingenieuren aus Südkorea, nach Deutschland zur Zertifizierung eingeflogen. Der Aufwand lohnte sich, denn als erstes asiatisches Unternehmen erhielt Hyundai für seine in Deutschland noch unbekannte Marke „Genesis“ das Gütesiegel für seine Sitze. Die AGR prüft ständig neue Produkte und man fragt sich ja heutzutage immer öfter, was es denn mit einem Siegel so auf sich hat und ob man der Aussage vertrauen kann. Wie sieht das bei dem Gütesiegel aus? Dem kann man ruhigen Wissens vertrauen, denn auch das Gütesiegel ist schon zweimal überprüft worden und wir haben sehr erfolg- reich abgeschnitten. Im Jahr 2005 untersuch- te Ökotest 264 Gütesiegel und zeichnete das AGR-Gütesiegel mit „sehr gut“ aus. 2014 er- folgte die Überprüfung durch „Label-online“, einem Portal des Bundesverbandes „Die Ver- braucher Initiative e. V.“, welches Gütesiegel unter die Lupe nimmt und von zwei Bundes- ministerien gefördert wird. Ich durfte damals stundenlang Fragebögen ausfüllen und an- schließend noch einige Male mit den Prüfern telefonieren. Dabei wurde jede Kleinigkeit hinterfragt. Die Mühe lohnte sich. Label-onli- ne zeichnete das AGR-Gütesiegel mit der Best- note als „Besonders empfehlenswert“ aus. Bei jedem Rückblick stellt sich abschließend auch ein wenig die Frage: Und wie geht’s weiter bei der AGR? Es gibt noch eine ganze Menge für uns zu tun. Denn obwohl wir bereits Produkte in über 100 Themenbereichen zertifiziert haben, gibt es noch genügend unbearbeitete Bereiche. Hierauf liegt unser Fokus in den kommenden

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