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7 AGR aktuell 2019/62 | Aktion Gesunder Rücken e. V. AGR intern >> Save the date – 7. März 2020 Leipzig Expertenworkshop zum Tag der Rückengesundheit Ulrich Kuhnt | Bundesverband deutscher Rückenschulen (BdR) e. V. Wege zur Verbesserung Ihrer Achtsamkeit Der Ansatz der Achtsamkeit betont die Be- deutung des Augenblicks. Konzentrieren Sie sich mit Ihren Gedanken auf Ihre momentane Tätigkeit. Denken Sie nicht so oft an Dinge in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Die Fä- higkeit der achtsamen Konzentration können Sie in speziellen Kursen oder einfach bei all- täglichen Beschäftigungen verbessern. In den Kursen spielt die Beobachtung des Atems und die Wahrnehmung der Körperhaltung eine zentrale Rolle. Achtsamkeit können Sie aber auch beim Zäh- neputzen, bei der Hausarbeit, beim Spazieren- gehen oder während der Arbeit bewusst för- dern. Die Fähigkeit, achtsam zu denken und zu handeln, erlangen wir nicht auf Knopfdruck, sondern dieser Lebensstil entwickelt sich über Wochen, Monate oder Jahre. Positive Wirkungen eines achtsamen Lebensstils Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass das regelmäßige Üben von Achtsamkeit die psychische Gesundheit stabilisiert und stärkt. Achtsame Personen sind weniger stressanfällig, zufriedener mit sich und ihrer Umgebung. Sie reagieren besonnener auf die Herausforderungen des täglichen Lebens. Darüber hinaus zeigen sich eine Reduzierung vonÄngstlichkeitundgrüblerischenGedanken sowie eine Zunahme von Mitgefühl und Selbstfürsorge. Die Achtsamkeit ist insbesondere bei Rücken- problemen und -schmerzen im alltäglichen Tun von besonderer Bedeutung. Es ist umso besser, je mehr wir uns der Bewegungsmus- ter und der Körperhaltung im Alltag bewusst sind. Achtsamkeit führt darüber hinaus zu nach- gewiesenen gehirnphysiologischen Verände- rungen. Diese Veränderungen deuten auf eine höhere Belastbarkeit gegenüber Stresssitua- tionen und emotionalen Herausforderungen hin. Die Resilienz, also die Regenerationsfähig- keit, wird verbessert. Achtsames Bewegen und Trainieren für einen gesunden Rücken Rücken-, Schulter- und Nackenbeschwerden sind auch heute noch weit verbreitet, obwohl uns der technische Fortschritt die meiste körperliche Arbeit abnimmt. Experten sind sich einig, die über 600 Muskeln und über 200 Knochen benötigen regelmäßig körperli- che Aktivität. Schonung ist nicht der Schlüssel zur Gesundheit unseres Bewegungssystems. Es gilt immer noch die alte Weisheit, „Wer ras- tet – der rostet!“. Muskeln haben die erstaun- liche Fähigkeit, Kraft zu entwickeln, Knochen halten den Körper aufrecht, Sehnen, Faszien und Gelenke sind die Verbindungskünstler. Diese Strukturen sind aber nur so leistungs- fähig, wie sie von uns beansprucht werden. Zu viel, aber auch zu wenig Belastung ist schäd- lich. Es gilt, die individuelle, goldene Mitte zu finden. Wo diese Mitte liegt, können wir am besten durch unsere eigene Körperwahrneh- mung spüren. Bei dieser Aussage wird die Philosophie des Jahresgesundheitsthemas besonders gut deutlich. Eine Grundlage der Achtsamkeit ist die achtsame Betrachtung des Körpers. Wie fühlt sich unser Körper beim Sitzen, Stehen oder Gehen an? Welche Hal- tung, welcher Haltungswechsel oder welche Bewegung tut mir gut? Wechselwirkung zwischen Achtsamkeit und Verhältnisprävention Rückenschullehrende sind Experten für rückenfreundliche und somit auch achtsame Verhaltensweisen. Aber wie sieht es mit rückengerechten Verhältnissen aus? Wissen die Endverbraucher, worauf man bei der Anschaffung rückenfreundlicher Alltagspro- dukte, wie zum Beispiel Büromöbel, Autosit- ze, Betten, Schuhe, Fahrräder, Polstermöbel, Fernsehsessel etc. achten sollte? Welche Höhe sollte ein Schreibtisch im Sitzen und im Stehen haben, welche Einstellungen sind bei einem Bürostuhl für das dynamische Sitzen wichtig? Was macht ein rückengerech- tes Bett oder einen rückengerechten Fern- sehsessel aus? Wie müssen rückengerechte Schuhe, Schulmöbel, Fahrräder, Autositze, Polstermöbel etc. konstruiert sein? Um in diesem Bereich Aufklärungsarbeit leisten zu können, sammelt die Aktion Gesunder Rücken (AGR) multidisziplinäre Informationen aus der medizinischen, therapeutischen und sport- wissenschaftlichen Fachwelt. Dieses Wissen der verschiedenen Berufsgruppen wird dann Gegen Rückschmerzen: Dehnung des Rückens – auch als Partnerübung Wohltuende Nacken- und Rückenmassage mit dem Igelball

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