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Berichte aus den Verbänden 38 AGR aktuell 2019/62 | Aktion Gesunder Rücken e. V. Menschen, die sich an ihren Arbeitsplätzen wohlfühlen, gehen zumeist mit einer positiven Einstellung und motiviert an ihre Aufgaben. Zufriedene Teams zeichnen sich durch eine bessere Arbeitsqualität aus und erreichen schneller und effektiver ihre Ziele. Eine ergonomisch gestaltete Büroausstattung und optimierte Arbeitsprozesse tragen wesentlich zum Wohlbefinden im Berufsalltag bei. Neueste Trends, innovative Produkte und Methoden zeigen die Präsentationen der diesjährigen A+A, der inter- nationalen Fachmesse mit Kongress für persönlichen Schutz, betriebliche Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in Düsseldorf. Auch aus unternehmerischer Sicht macht Ergonomie am Arbeitsplatz Sinn: Dadurch entstehen weniger Muskel-Skelett- Erkrankungen bei den Mitarbeitern und das ist gleichbedeutend mit weniger Ausfallzeiten und einer höheren Produktivität. tigenumfrage deutlich mehr Frauen (63,5 Pro- zent) als Männer (39,7 Prozent) an, Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich zu kennen. Beschwerden im unteren Rücken meldeten 51,4 Prozent der Frauen und 44 Prozent der Männer. Krankheiten des Muskel-Skelett-Sys- tems sorgen laut dieser Untersuchung für 17,2 Milliarden Euro Produktionsausfall in Unternehmen. Folglich muss es im Interesse der Arbeitgeber sein, solchen Problemen vor- zubeugen. Dabei kann die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. behilflich sein. Sie war zum erstenMal auf der A+A dabei und stellte ihr Gütesiegel „Ge- prüft & empfohlen“ vor. „Es ist unabhängig und wird nur besonders rückenfreundlichen Produkten verliehen“, meint Detlef Detjen, Ge- schäftsführer der AGR. Auf der Messe in Düs- seldorf stand das zertifizierte AGR-Konzept „Industriearbeitsplatz“ im Fokus, mit dem industrielle Arbeitsplätze an ergodynamische Anforderungen angepasst werden können. Sicherheitsrisiken vermeiden Während an Büroarbeitsplätzen viel gesessen wird, muss so mancher Arbeiter in der Monta- ge oder im Versand oftmals mehr als sieben Stunden stehen. Das summiert sich auf über 1.800 Stunden im Jahr. Harte Böden verstär- ken dabei die körperliche Belastung durch ein- seitige Tätigkeiten, das erhöht die Belastung auf Gelenke, sodass die Menschen auf Dauer krank werden. Diskussionen um die Zukunft der Beschäftigung und den Arbeitsplatz 4.0 bedeuten, für jeden Menschen die optimalen Bedingungen zu schaffen. Eine davon ist das mobile Stehen. Dabei können zum Beispiel spezielle Bodenmatten unterstützend wirken. Matten mit hoher Dämpfungseigenschaft schonen die Gelenke und senken gleichzeitig den Geräuschpegel. Manche Matten sind auf ihrer Oberfläche so beschaffen, dass auf Industriearbeitsplätzen Öl, Chemikalien, Späne oder andere Schmutz- partikel aufgefangen werden und Mitarbeiter nicht ausrutschen. Andere Produkte ruhen auf kleinen Stegen oder Saugnäpfen. Selbst wenn Flüssigkeiten auslaufen, ist für sicheren Stand gesorgt, da diese durch die Erhöhun- gen abfließen können. Matten mit Farbbe- schichtungen kennzeichnen Lauf- oder auch Gefahrenzonen in Produktionsbereichen oder Hallen. Auch das Thema maximale Helligkeit kann in fensterlosen Produktionsbereichen und Hallen mit silberbeschichteten Produkten angegangen werden, die drei Mal mehr Licht reflektieren als dunkle Matten. Die Zukunft gehört den kollaborierenden Robotern Industriearbeitsplätze setzen mehr und mehr auf den Kollegen Roboter, um dem Men- schen belastende Arbeitsschritte wie das Heben schwerer Lasten oder Überkopfarbeit >> Ergonomie am Arbeitsplatz – gesund und wirtschaftlich Neue Trends und innovative Produkte auf der A+A 2019 Natascha Plankermann I Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (Basi) e. V. Gabriele Brähler | freie Fachjournalistin Ergonomische Sitz- und Arbeitsmöbel Der Mensch in der modernen Gesellschaft ist zu einem meist sitzenden Menschen gewor- den. Unser Körper ist für dieses Dauersitzen aber nicht gemacht. Bei einer passiven Sitz- haltung erschlafft die Haltemuskulatur des Körpers, die Bandscheiben werden einseitig belastet. Verspannungen, Schmerzen, Ent- zündungen und Bewegungseinschränkungen sind die Folge. Weiterhin hat belastender Druck auf die Nerven negativen Einfluss auf die Verdauung, Atmung sowie Konzentration. Die Folge – das Wohlbefinden des Menschen nimmt ab, seine Leistungsfähigkeit sinkt. „Wir brauchen deshalb Möbel, die den Kör- per in seiner gesunden Ausrichtung und mit einem Höchstmaß an Beweglichkeit unter- stützen,“ sagt Malte Lenkeit, Ergonomiebera- ter beim deutschen Bürositzmöbelhersteller Dauphin. „Bürostühle sollten die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Doppel-S-Form halten und die aufrechte Haltung stützen – zum Beispiel durch eine automatische Neigung des Stuhl- oberteils und einem gleichbleibenden Gegen- druck der Rückenlehne im Bewegungsablauf.“ Laut Untersuchungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) – veröffentlicht in ihrer Publikation „Arbeits- welt im Wandel“, Ausgabe 2018 – zählen Rückenleiden nach wie vor zu den häufigsten Beschwerden. Dabei gaben in der Erwerbstä-
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