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35 AGR aktuell 2019/62 | Aktion Gesunder Rücken e. V. Interdisziplinäre Fachbeiträge Unser Nervensystem kontrolliert Haltung und Bewegung. als Basis für Bewegungspläne und zur Stabilisierung der Wirbelsäule und aller Gelenke 2. Analyse und Interpretation der Informationen zur zielgerichteten Bewegungsausführung = Reizverarbeitung 3. Handlung = motorischer Output Wie präzise, kraftvoll, schnell, kontrolliert und schmerzfrei eine Bewegung erfolgt oder wie unspezifisch, kraftlos, unkontrolliert, fehlgesteuert und somit schmerzvoll eine Bewegung abläuft, ist also das Resultat aller Informationen und deren Verarbeitung im Zentralen Nervensystem (ZNS). Nimmt das Gehirn eine Bewegung oder Hal- tung für unsicher und somit als Gefahr wahr, reagiert es mit einem Warnsignal. Die Folgen können Bewegungseinschränkungen, Dysba- lancen oder Schmerzen sein. Der motorische Output basiert somit nicht nur auf Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit oder Beweglichkeit, sondern wesentlich auf einem optimalen, funktionierenden, vollständigen sensorischen Input. In dieser Hinsicht sind fehlerhafte Be- wegungsmuster aufgrund von zum Beispiel dauerhaftem Sitzen, Verletzungen, längerer Inaktivität oder auch monotonen Bewegungs- mustern an Kraftmaschinen sehr ungünstig. Nachhaltig erfolgreiches Training bewirkt somit neben Verbesserungen des Herz-Kreis- lauf-Systems und Verbesserungen der Mus- kelqualität vor allem positive Veränderungen der Bewegungsqualität, Stabilität der Wir- belsäule und des gesamten Körpers. Diese positiven Anpassungsprozesse schützen uns vor Rückenschmerzen und helfen uns, schnell zu reagieren und zielgenau zu agieren, zu tanzen, zu werfen, zu fintieren, zu sprinten, zu schwimmen und bestmögliche Kräfte zu generieren, um Lasten zu bewegen. Hierfür benötigt es die Integration neurologischer Aspekte in ein reichhaltiges physisches Trai- ning. Die fünf besten Übungen gegen Rückenschmerzen Führen Sie zuerst folgende Tests durch: { { Beine gestreckt, Oberkörper nach vorne beugen und versuchen, die Zehenspitzen zu berühren. { { Rotieren Sie Ihren Oberkörper nach links und rechts. Mithilfe der Tests wird Ihre Flexibilität beur- teilt. Messen Sie dafür den Abstand von den Fingern zu den Zehen und merken Sie sich die Punkte, wie weit Sie den Oberkörper nach links und rechts drehen können. Wenn Sie Schmerzen verspüren, bewerten Sie diese auf einer Skala von 1 bis 10. Nach jeder der folgenden Übungen führen Sie die beiden Beweglichkeitstests erneut durch und bewerten wiederholt die Beweglichkeit und das Schmerzempfinden.

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