agr-aktuell-62

Interdisziplinäre Fachbeiträge 24 AGR aktuell 2019/62 | Aktion Gesunder Rücken e. V. erkenntnis entwickelt und einen Lebensstil praktiziert, der das Wohlergehen unterstützt, können latente Symptome und Unausge- glichenheit erkannt werden, um so besser auf sich Acht zu geben. Hier fünf Gründe, warum die Investition von Zeit und Energie in das Wohlergehen Prio- rität haben sollte, um ein besseres Leben zu führen: 1. Kann gesünder machen Selbst wenn wir es nicht bemerken, ist unse- re Gesundheit eines der ersten Dinge, die wir einbüßen, wenn wir in Arbeit, finanziellen Problemen, Beziehungsstress oder Familien- angelegenheiten versinken. Wir „dünnen“ aus und beginnen die Selbstbehandlung zu vernachlässigen, die wir brauchen, um Krank- heit abzuwehren. Obwohl ein gelegentlicher Ausrutscher in der Selbstfürsorge-Routine keinen größeren Einfluss auf die Gesundheit hat, kann der kumulative Effekt von Über- arbeitung dazukommen und der physi- schen, mentalen und sozialen Gesundheit sowie dem Gesundheitsverhalten Schaden zufügen. Aus Sicht der TCM leidet unsere Gesundheit, wenn wir uns zu Extremen zwingen. Stattdes- sen empfiehlt die TCM einen nachhaltigen Lebensstil zu pflegen, der unseren täglichen Sinn für Gesundheit und Resilienz unterstützt. Tipp: Gib dir selbst die Erlaubnis, „Nein” zu sagen zu Extrapflichten, wenn du dich bereits müde oder überlastet fühlst. Stattdessen widme einige Zeit und Energie sinnvollen Selbstpflegemaßnahmen, wie eine Entspan- nungstechnik auszuüben oder einen Spazier- gang in der Natur zu machen. 2. Verbessert Haltung und Beweglichkeit Viele von uns verbringen fast die Hälfte der wachen Zeit sitzend oder liegend. Neben dem gesteigerten Risiko von chronischen Krankhei- ten und vorzeitigem Ableben, fesselt uns die sitzende Lebensweise in ein und derselben Position mit wenig bis keiner Muskelaktivität. Dies belastet unsere Haltung, fördert musku- läre Ungleichgewichte und limitiert unsere Fä- higkeit, den Körper vollständig und funktional zu bewegen. Während wir länger und länger arbeiten und immer weniger Pausen vom Sitzen machen, bemerken wir gar nicht, wie sich die Mobilität unseres Körpers verändert hat, bis wir Schwierigkeiten mit einfachen Aufgaben haben, wie den Sicherheitsgurt umzuschnallen oder uns zu bücken, um die Schuhe zu schnüren. In der Chinesischen Medizin wird Bewegung als eine Form von Medizin gesehen. Seit tau- senden Jahren nutzt sie Tuina-Massage und Qi-Gong-Übungen, um den freien Fluss des Qi durch das muskuloskelettale System zu ge- währleisten oder wiederherzustellen und die Beweglichkeit zu erhalten bzw. zu verbessern, um gesund und ohne Einschränkungen sowie in hoher Qualität zu leben. Tipp: Mache regelmäßig Pausen vom Sitzen und Beweglichkeitstraining zu einer festen Routine an zwei bis drei Tagen pro Woche. 3. Verbessert Produktivität und Konzentration Produktivität und Konzentration gehen Hand in Hand. Interne und externe Ablenkungen können unsere Pläne unterbrechen, ein neues Projekt zu beginnen, oder verhindern, dass un- sere To-do-Listen erledigt werden. Zusätzlich zu den internen Störungen durch Stress und Angst kommt der Druck hinzu, multitasking- fähig sein zu müssen. Addieren wir noch den Rund-um-die-Uhr-Zugang zu Technologien, bleiben wir rasch hinter unserem Zeitplan zu- rück, gestresst und entmutigt. Obwohl sich die Fähigkeit zumMultitasking in der Theorie gut anhört, ist doch unser Gehirn nicht dafür ausgelegt, simultan viele Informa- tionskanäle, hohe Datenvolumina oder mehr als einen kognitiv komplexen Vorgang zu ver- arbeiten. Durch Meditation und ein ausgegli- chenes Leben wirkt die Chinesische Medizin schon seit langer Zeit darauf hin, die Men- schen hin zu Selbsterkenntnis, klarer Konzen- tration und kognitiver Flexibilität zu führen. Anstatt die Menschen zu trainieren, multiple Vorgänge gleichzeitig zu jonglieren, fördern diese Praktiken einen auf ein einzelnes Ziel ge- richteten Fokus, die Gedächtnisleistung und emotionale Anpassungsfähigkeit.

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