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Geprüft & empfohlen 16 AGR aktuell 2019/62 | Aktion Gesunder Rücken e. V. Beim Radfahren interagieren unterschiedliche Körperteile permanent als Systemmit dem Fortbewegungsmittel Fahrrad. Jede Änderung einer einzelnen Einflussgröße hat Auswir- kungen auf den Körper und damit auf die Effizienz der Fortbewegung. Deshalb sollte das Fahrrad als Ganzes auf den Menschen abgestimmt und individuell konfiguriert sein. Ergonomie lenkt Sie: Die Gelenkstellung, die Bewegungsführung sowie die gesamte Kör- perhaltung werden automatisch korrigiert – Fehlstellungen und daraus folgende Be- schwerden werden behoben oder ihnen wird vorgebeugt. Ergonomie gibt Halt: Unterschiedliche Ma- terialien mit spezifischen Eigenschaften an den verschiedenen Schnittstellen optimieren die Kontaktpunkte zum Rad und ermöglichen somit eine bessere Kontrolle. Ergonomie des Sitzens Für eine gesunde Druckverteilung des Kör- pergewichtes auf dem Sattel sollte das Zu- sammenspiel von Sitzknochenabstand und Oberkörperneigung harmonieren. Ebenso entscheidend ist die richtige Sattelbreite, so- dass genügend Auflagefläche zur Verteilung bereitgestellt wird, die Oberschenkel aber noch frei rotieren können. Im Damm- und Genitalbereich sollte kein hoher Druck herr- schen, damit Nerven und Blutbahnen nicht abgeklemmt werden. Ein Entlastungskanal schafft hier Abhilfe und verteilt den Druck auf die weniger empfindlichen Stellen. Dynamisches Sitzen Der Körper versucht, ganz natürlich dem auf- tretenden Druck durch leichte Variationen der Sitzposition gegenzusteuern. Bergauf rutscht der Fahrer intuitiv in Richtung Sattelnase, um den Körperschwerpunkt nach vorn zu verlagern. Umgekehrt verhält es sich bergab. Ergon-Sättel sind für dynamisches Sitzen kon- zipiert. Der Sitzbereich ist völlig stufenfrei aus- gelegt und ermöglicht durch seine besondere anatomische Formgebung alle Variationen der Sitzposition. Sitzknochen und Größenunterschiede Die Sitzknochen sind die am tiefsten liegen- den Bereiche des Beckens. Durch Messung des Sitzknochenabstandes lässt sich die indi- viduell richtige Sattelbreite ermitteln. Es gibt verschiedene Methoden, die Sitzknochenab- drücke sichtbar zu machen. Gemessen wird immer in aufrechter Oberkörperhaltung. Der Abstand der beiden Messpunkte zueinander ist der Sitzknochenabstand. Ergon-Sättel sind je nach Disziplin in verschiedenen Breiten er- hältlich, um alle individuellen Sitzbreitenbe- reiche abzudecken. Ergonomie des Greifens Viele Freizeitradfahrer und Profis kennen das Problem, dass die Hände einschlafen oder anfangen zu kribbeln. Die Hand ist ein sehr komplexes und empfindliches Körperteil. Sehr viele Nerven laufen durch das Handge- lenk, welches eine Engstelle und somit eine Problemzone darstellt. Durch den geringen Fett- und Muskelanteil ist die Hand wenig geschützt und somit empfindlich gegenüber Druckbelastungen. Warum schmerzen Hände beim Radfahren? { { Druckschmerz – zu hoher Druck auf dem Handballen { { taube Finger – eingeklemmte Nerven unter Handballen und Handgelenk (Nervus ulnaris und Nervus medianus) { { Fehlhaltung der Hand – abgeknicktes Handgelenk (Karpaltunnelsyndrom) >> Fahrrad-Ergonomie: Fahrer und Bike als Einheit Damit Fahrradfahren auch wirklich Spaß macht Nach Informationen der RTI Sports GmbH Durch die Ergänzung ergonomischer Einzel- teile, wie Sattel und Lenkergriffe, kann jeder Fahrer sein Rad auf seine persönlichen Bedürf- nisse anpassen und so Beschwerden vermei- den. Es gilt das Prinzip des „ergonomischen Dreiecks“: Sattel, Lenker und Pedale werden in Abstand, Höhe und Winkel auf den jeweiligen Fahrer abgestimmt. Das schont den Rücken und beugt Schmerzen und Verspannungen während und nach dem Fahren vor. Darum Ergonomie Ergonomie unterstützt Sie: Das Design des Produktes nimmt die Körperform auf und führt zu einer besseren Verteilung der auftre- tenden Kräfte. Unangenehme Druckspitzen, zum Beispiel durch Sattel oder Griffe, und daraus folgende Beschwerden werden ver- mieden. Ergonomie garantiert Ihnen optimale Hand- habung: Die physiologische Anpassung ergo- nomischer Produkte an den Körper macht sie besonders benutzerfreundlich und komfor- tabel.

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